RHAPSODY OF FIRE - Dark Wings Of Steel
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2013
Mehr über Rhapsody Of Fire
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AFM
- Release:
- 22.11.2013
- Vis Divina
- Rising From Tragic Flames
- Angel Of Light
- Tears Of Pain
- Fly To Crystal Skies
- My Sacrifice
- Silver Lake Of Tears
- Custode di Pace
- A Tale Of Magic
- Dark Wings Of Steel
- Sad Mystic Moon
- A Candle To Light
Als wären sie nie weg gewesen
Ende November hat das Warten endlich ein Ende. Sehnsüchtig und mit großer Spannung wurde das erste Album nach der Ära "Luca Turilli" von RHAPSODY OF FIRE erwartet und eröffnet im Vorfeld eine Flut an brennenden Fragen. Können sich die Jungs neben LUCA TURILLI’S RHAPSODY etablieren? Können sie sowohl musikalisch als auch lyrisch die Erwartungen nach dem Abgang des Hauptsongwriters erfüllen? Reichen die aktuellen Stücke auf "Dark Wings Of Steel" an die damaligen Glanztaten heran? Auf all diese Fragen gibt es nur eine Antwort – Ja! Nicht nur, dass Staropoli, Lione, De Micheli und die Gebrüder Holzwarth das Niveau des letztjährigen "Ascending To Infinity" erreichen können, sie überbieten es auch, entfachen ein symphonisches, spannendes Power-Metal-Feuerwerk der Spitzenklasse und titulieren die letzten drei Jahre Ruhepause als "Calm Before The Storm".
Obwohl die Abkehr Turillis für große Fragezeichen sorgte, erledigt De Micheli seine Klampfenaufgaben mit Bravour, gibt der progressiveren Orchestralisierung ein straightes, saftiges Riffing und schüttelt überdies spielend leicht die Soli aus dem Ärmel. Über die Klasse der restlichen Mannschaft brauchen wir nur wenige Worte verlieren: Die Keyboards schmiegen sich bestens ins klassische Konzept, Holzwarth I und II machen exakt das, was sie seit Jahren am besten können, Frontmann Fabio trällert in voller Bandbreite und verleiht den Stücken somit den letzten Funken Dramatik, Klasse und Melodie.
Die Könige des Symphonic-Metals made in Italy sind zurück und untermauern mit diesem Elfteiler ihren Status: 'Rising From The Tragic Flame' und 'Silver Lake Of Tears' sind von schnellerer Natur, besitzen tolle, spannende Arrangements und zünden aufgrund der homogenen, bodenständigeren Produktion wohl am ehesten. Daneben machen das gefühlvolle 'Angel Of Light' und das stellenweise an DREAM THEATER erinnernde 'Tears Of Pain' in der ersten Plattenhälfte samt dem erdigen Sound eine tolle Figur. Aber auch danach flaut das Niveau nicht ab: Das in italienischer Sprache dargebotene 'Custode Di Pace' verleiht Gänsehaut, 'A Tale Of Magic' kommt in bester STRATOVARIUS-Manier daher und 'Sad Mystic Moon' rundet das neue Unterfangen wunderbar ab.
Spannende Strukturen nehmen nun allmählich das Zepter in die Hand und geben der Truppe ein gereiftes Image. Es hat sich also allerlei getan im Hause RHAPSODY OF FIRE: Zum einen legt die Truppe weniger Wert auf pompöses Orchester denn mehr auf erdigen Sound, zum anderen steht ihr die etwas progressivere, dramatischere Richtung sichtlich gut. Die kunterbunten Kindermelodien wurden endgültig ad acta gelegt und auf "Dark Wings Of Steel" präsentiert sich eine nachdenkliche, passend etwas düstere Stimmung, mit der Lione in den letzten Atemzügen des Jahres auftrumpfen können. Ich bin begeistert, obgleich man "Dark Wings Of Steel" trotz des eindeutigen Titels in dieser Form wohl nicht erwartet hätte.
Anspieltipps: Rising From The Tragic Flame, Angel Of Light, A Tale Of Magic
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp