RING OF FIRE - Battle Of Leningrad
Mehr über Ring Of Fire
- Genre:
- Neoklassical Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 24.01.2014
- Mother Russia
- They're Calling Your Name
- Empire
- Land Of Frozen Tears
- Firewind
- Where Angels Play
- Battle Of Leningrad
- No Way Out
- Our World
- Rain
Historischer Stoff, verpackt in neoklassischen Stahl
Zynische Zeitgenossen werfen Frontiers Records ja gerne vor, den Markt für melodischen Heavy Metal und Hard Rock mit einer Unmenge von Projektveröffentlichungen zu überfluten, bei denen die Musiker des Labels in wechselnden Besetzungen die immer gleichen Lieder aufnehmen.
Nun ja, ganz falsch ist das sicher nicht, doch im Falle von RING OF FIRE ist ein Album herausgekommen, das sich über den Durchschnitt seiner Labelbrüder erheben kann, auch Dank des exzellenten Gesangs von Bandkopf Mark Boals, der unter anderem bei ROYAL HUNT und natürlich YNGWIE MALMSTEEN sein Stimmchen erhoben hat. Auch der Rest der Besetzung sind keine Unbekannten und wer einen Timo Tolkki an den Bass stellt, muss schon einen Tony MacAlpine an der Gitarre haben, was bei RING OF FIRE eben der Fall ist. Bei diesen Musikern kommt die stilistische Ausrichtung, neoklassischer Power Metal, wohl nicht als Überraschung und so bekommt man ziemlich genau das, was man erwarten konnte. Dabei kann man im Falle von RING OF FIRE wohl tatsächlich von einer Band sprechen, da man in vergleichbarer Besetzung bereits drei Alben veröffentlichte, bevor man sich in eine mehrjährige Pause begab, die nun mit "Battle Of Leningrad" beendet ist.
Der Albumtitel lässt ein Konzept vermuten, in das die zehn Songs eingebunden sind und so ist es dann auch. Ein bisschen Weltkriegsromantik, unter besonderer Berücksichtigung russischer Heldentaten, wenn es ums Verhungern, Erfrieren und ähnliches geht, so stellt sich das Textkonzept dar. Böse Zungen können hier natürlich Kalkül unterstellen, da der osteuropäische Markt für alternde Rockmusiker immer attraktiver wird, doch in diesem Fall wollen wir einfach davon ausgehen, dass es Boals und seinen Mitmusikern ernsthaft um die geschichtlichen Hintergründe geht und sie reinen Herzens an die Sache herangingen.
Die musikalische Umsetzung lässt jedenfalls keine Wünsche offen, hervorragend gesungener, wieselflink eingespielter Metal mit mehr Klassik-Zitaten als ein Bierwerbespot steht auf dem Programm. Das ist in etwa so originell wie eine Sonnenbrille bei Malmsteen, aber eben auch genauso markant. Die einzelnen Lieder sind gefällig, gleiten bei den Gesangslinien nie zu sehr in den Kitsch ab und bieten mit 'Mother Russia', dem stampfenden 'Empire' oder dem Titelsong durchaus Höhepunkte, die man unter der Dusche mitträllern kann.
Womit festzustellen wäre, das alle, die neoklassischen MALMSTEEN-Metal mögen, auch hier zugreifen müssen, da man die letzten Ausdünstungen des Stratoferraristi ebenso wie einen Großteil der Konkurrenz auf Abstand halten kann. Wem Bachanale Fugen aber zu den Ohren herauskommen, der greift lieber zu einer anderen Band.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst