RIOT V - Armor Of Light
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2018
Mehr über Riot V
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.04.2018
- Victory
- End Of The World
- Messiah
- Angels Thunder, Devils Reign
- Burn The Daylight
- Heart Of A Lion
- Armor Of Light
- Set The World Alight
- San Antonio
- Caught In The Witches Eye
- Ready To Shine
- Raining Fire
Konsequenter nächster Schritt
RIOT V, die aktuelle Evolutionsstufe der US-Urgesteine RIOT konnte nach dem Tod von Bandgründer Mark Reale zunächst mit furiosen Liveshows die Fans auf ihre Seite ziehen und somit die Spannung auf das erste Album "Unleash The Fire"ordentlich hochhalten, doch besagtes Album stieß dann nicht bei allen Unterstützern auf Gegenliebe. Zu melodisch, ja "europäisch" klänge das Werk, grantelten einige alte Hasen und der Sound sei auch nicht das gelbe vom Ei.
Nun steht mit "Armor Of Light" der Nachfolger in den Startlöchern und die Erwartungen dürften allenthalben niedriger sein, was die Frage aufwirft, ob die Lichtrüstung nun einen ähnlichen Euphoriesturm entfesseln kann, wie neulich "Firepower" bei den Fans einer britischen Legende. Die Antwort darauf dürfte ein klares "Jein" sein, denn "Armor Of Light" setzt den eingeschlagenen Weg recht konsequent fort, bietet also durchweg hochmelodischen Metal, der natürlich an die "Thundersteel"- und "Privilege Of Power"-Ära RIOTs erinnert, aber sicher wieder einigen zu positiv klingen wird. Dennoch wurde hier im Vergleich zum Vorgänger wieder etwas mehr auf klassischere Elemente gesetzt, die Fröhlichkeit reduziert und hier und da tönen gar bluesige Riffs auf. Weniger überzeugend sind hingegen die Änderungen im Sound. Zwar sind die Gitarren etwas weniger glatt und drucklos als beim Vorgänger, dafür klingen die Drums dieses Mal extrem klinisch und sind im Gesamtsound zu dominant.
Dennoch gibt es auf "Armor Of Light" wieder eine ganze Reihe von Hits, die sowohl Fans von "Unleash The Fire" als auch "Thundersteel" gefallen sollten: 'Angels Thunder, Devils Reign', der neuste Teil der Johnny-Saga ist so einer, auch das lässig galoppierende 'San Antonio', eine Ode an Basser Don Van Staverns Heimatstadt schlägt in diese Kerbe und 'Caught In The Witches Eye' kann mit dezentem Bläser-Einsatz selige "Privilege Of Power"-Zeiten wenigstens kurz aufleben lassen. Dazwischen gibt es hochmelodischen Metal, der dank Sänger Todd Michael Halls Ausnahmestimme und der überragenden Gitarrenfraktion weite Teile der Konkurrenz immer noch hinter sich lassen kann. Denn wo im Melodic Metal in den Strophen bei den Klampfen gern mal wenig passiert, ist hier immer eine Menge los, Mike Flyntz und Nick Lee fideln auf ihren Instrumenten einmal mehr um die Wette und machen auch die einfachsten Songs so immer noch interessant.
Somit ist "Armor Of Light" ein klares Statement, was man von RIOT V zu erwarten hat und eine konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs, einerseits geschichtsbewusst und andererseits auch zeitgemäß und selbstbewusst. Mir gefällt das ganze, da die meisten der Songs bei mir gezündet haben und so gibt es eine entsprechende Note, trotz Abzügen beim Sound.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst