RIOTGOD - Invisible Empire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Riotgod
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalville (Rough Trade)
- Release:
- 21.09.2011
- Breed
- Fool
- Crossfade
- Slow Death
- Firebrand
- Gas Station Roses
- Tomorrow's Today
- Saving It Up
- Loosely Bound
- Lost
- Hollow Mirror
- Rebirth
Würden MONSTER MAGNET plötzlich einen auf WOLFMOTHER machen, dann käme wohl in etwa so etwas hier heraus.
Unter dem Banner RIOTGOD ereilen uns zwei Mitglieder von MONSTER MAGNET, die sich etwas vom musikalischen Korsett ihrer Hauptband lösen und eigene Ideen verwirklichen wollten. Zwar ist das Ganze immer noch eindeutig im Stoner Rock zu verorten, doch insbesondere durch den anderen Gesang grenzt sich die Band von Wyndorfs Kapelle ab (die zudem mehr auf Groove und ihre unverwechselbare Mischung aus Space- und Schwanzrock setzt). Und da MONSTER MAGNETs aktuelles Album "Mastermind" nur in Teilen überzeugen kann und in seiner Gesamtheit eher lahm wirkt, stößt die RIOTGOD hier in eine Lücke, in der es sich bequem aushalten lässt. Songs mit der Klasse von 'Bored With Sorcery' sind auf "Invsible Empire" zwar nur vereinzelt zu entdecken, aber ein sehr ansprechendes Scheibchen ist das allemal. Für eine besondere Note sorgt vor allem der variable Gesang. Da erinnert das Ganze schon mal deutlichst an WOLFMOTHER, aber auch LED ZEPPELIN und in vereinzelten grungigen Momenten gar ALICE IN CHAINS hat man im Kopf.
Der Stoner von RIOTGOD klingt etwas weniger staubtrocken als der Durchschnitts-Wüstenrock (wenn man z.B. an KYUSS, FU MANCHU oder die TRUCKFIGHTERS denkt), mit runtergestimmten Klampfen bekommt man dennoch recht schnittiges Riffing hin. Am besten kommt das immer noch rüber, wenn man pumpend und quietschend losbrettert wie bei 'Saving It Up'. Doch auch entspanntere Nummern wie 'Firebrand' und 'Lost' stehen dem Album gut zu Gesicht, wobei diese Gangart in der zweiten Hälfte des Albums etwas überpräsent gerät und man hier den ruhigeren Nummern etwas zu viel Platz einräumt. An dieser Stelle hätte ich mir noch zwei, drei schweißtreibende Rocker mehr gewüscht. Im Gegensatz zu den beiden genannten verlieren 'Gas Station Roses' oder 'Loosely Bound' nämlich schnell ihren Reiz, da bei diesen Stücken die großen Momente fehlen. Dass es mit Wüsten-ROCK am besten funktioniert, merkt man an tollen Stücken wie 'Fool' und dem bereits erwähnten 'Saving It Up'. Diese treibenden Stampfer gehen sofort ins Bein - hier zeigen RIOTGOD ihre ganze Klasse.
Zum Abschluss bekommt der Hörer noch zwei psychedelischere Nummern serviert, die eine etwas andere Seite von RIOTGOD zeigen. Dieses Experiment darf durchaus als gelungen bezeichnet werden, insbesondere 'Hollow Mirror' mit seinen fast neun Minuten Länge vereint Atmosphäre und Dynamik zu einer sehr eingängigen Nummer, die eigentlich viel zu weit hinten auf "Invisible Empire" versteckt ist. Zum Ende hin zwar etwas zu sehr gestreckt, gehört dieses Stück zusammen mit 'Breed', 'Fool', Firebrand', 'Lost' und 'Saving It Up' dennoch definitiv zu den Songs, die im Gedächtnis bleiben und die man immer wieder gern hört. Wem die"Mastermind" von MONSTER MAGNET irgendwie zu seicht und unspektakulär ausgefallen ist, der findet mit RIOTGOD zwar keine passgenaue Ersatzdroge, aber immerhin einige wunderbar wuselige sowie ein paar angenehm atmosphärische Stoner-Nummern, die sehr viel Spaß machen.
Anspieltipps: Fool, Firebrand, Saving It Up, Hollow Mirror
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer