RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW - Black Masquerade
Mehr über Ritchie Blackmore's Rainbow
- Genre:
- Musik-DVD
- Label:
- EarMusic / Edel
- Release:
- 16.09.2022
- Introduction
- Spotlight Kid
- Too Late For Tears
- Long Live Rock 'n' Roll
- Hunting Humans (Insatiable)
- Wolf To The Moon
- Paul Morris's Keyboard Solo
- Still I'm Sad (The Yardbirds cover)
- Man On The Silver Mountain
- The Temple Of The King
- Black Masquerade
- Ariel
- Since You Been Gone
- Perfect Strangers
- Sixteenth Century Greensleeves
- Hall Of The Mountain King
- Burn
- Smoke On The Water
Erfüllung in doppelter Hinsicht.
Diese Veröffentlichung aus dem Hause earMUSIC/Edel ist Nostalgie, wie sie im Buche steht. Wir haben erstens die legendäre WDR-Rockpalast-Fernsehreihe, die einst wunderbare Konzerte von ZZ TOP, THIN LIZZY, MOTÖRHEAD und anderen Rock-Legenden zeigte. Zweitens sehen wir die Hallen der ehrwürdigen Philipshalle – heute Mitsubishi Electric Halle – in der ich Bands wie INCUBUS, HAMMERFALL, IN EXTREMO und (schon wieder) MOTÖRHEAD genießen durfte. Und drittens finden wir auf dem folgenden Output solche Klassiker wie 'Since You've Been Gone', 'Burn', 'Man On The Silver Mountain' und natürlich 'Smoke On The Water' – diesmal nicht von MOTÖRHEAD. Nein, die Rede ist natürlich von RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW und der Show vom 9. Oktober 1995, die unter dem Titel "Black Masquerade" ans Tageslicht kam und kommt.
RAINBOW war damals auf große Welttournee zum unterschätzten "Stranger In Us All"-Album und stattete auch der Rheinstadt einen fulminanten Besuch ab. Und dieser 18-teilige, bockstarke Auftritt hat es in sich: Veröffentlicht wurde es schon vor neun Jahren, kommt heuer in der edlen 2-CD+DVD-Digipack-Version nochmals auf den Markt und haut mich stets auf Neueste komplett vom Hocker. Die Bild- und Tonqualität der DVD ist über alle Maßen erhaben, der Klang sauber, die Kameraführung ruhig, aber dennoch flexibel und weiß Meister Klampfe sehr gut zu inszenieren. Doch auch Paul Morris am Keyboard, Greg Smith am Bass und Chuck Burgi hinter der Schießbude bekommen Platz, sich auszuzeichnen. Besondere Augenmerke bekommen neben Blackmore selbst auch seine Frau Candice, die durch ihren Hintergrundgesang diesen absoluten Evergreens eine schöne Klangfarbe verleiht, sowie Doogie White, der nicht nur bei den RAINBOW-Songs, bei denen man unweigerlich Herrn Dio im Ohr hat, sondern vor allem bei den DEEP PURPLE-Stücken wie beispielsweise 'Burn' eine erstaunlich gute Figur macht. Herausragend ist auch seine Gesangsleistung beim GRIEG-Cover von 'Hall Of The Mountain King', die mir sogar eine leichte Gänsehaut bereitet.
Generell wirkt der Abend wie aus dem Bilderbuch erschaffen: Die Protagonisten, allen voran Ritchie selbst, sind sehr gut gelaunt, spielfreudig wie eh und je, lassen sich ein ums andere Mal auch auf die Finger schauen und haben sichtlich Spaß, einen Großteil des Sets mit "Stranger In Us All"-Material zu füllen. So bleiben zwar Brecher wie 'Catch The Rainbow' oder 'Kill The King' auf der Strecke, doch im Zusammenspiel mit dem Best-Of-RITCHIE-BLACKMORE machen auch 'Hunting Humans' oder das titelgebende 'Black Masquerade' eine gut integrierte Figur.
"Black Masquerade" arbeitet mit tollen Spannungsbögen und mit piekfein herausgearbeiteten Höhepunkten, durch die der Output von Mal zu Mal noch mehr an Freude gewinnt. In Sachen Songauswahl sicherlich nicht das Beste vom Besten, doch in Anbetracht des einstigen Zeitgeistes eine folgerichtige und dennoch gut gefallende Triage. Somit geht der erste Daumen ob des generellen Eindrucks der Band, der Setliste und der generellen Atmosphäre hoch, der zweite folgt ob dieser wunderbaren, eingangs angesprochenen Nostalgie gleich auf dem Fuße. "Black Masquerade" gefällt von vorne bis hinten und ist eine gelungene Abendunterhaltung für die kommenden, verregneten Sonntage
- Redakteur:
- Marcel Rapp