RIVERDOGS - California
Mehr über Riverdogs
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 07.07.2017
- American Dream
- The Revolution Starts Tonight
- Something Inside
- Gloden Glow
- You're Too Rock'n'Roll
- The Heart Is A Mindless Bird
- Searching For A Signal
- Welcome To The New Desaster
- Ten Thousand Reasons
- Catalina
- I Don't Know Anything
Sensationelles Comeback!
Dass ich das noch erleben darf! Die RIVERDOGS sind zurück! Die Band um Sänger/Gitarrist Rob Lamothe, die mich Anfang der 90 mit ihren ersten beiden Album – "Riverdogs" und "Bone" – sowie den dazu gehörigen, unvergesslichen Liveauftritten sowohl in kleinen Clubs, wie auch in Wacken, sowohl verzerrt, wie auch rein akustisch, überrascht in diesem Sommer mit einem neuen Album namens "California". Es kommt sogar noch besser, denn mit an Bord sind sowohl Gitarrist Vivian Campbell (DEF LEPPARD, DIO, SWEET SAVAGE) und Bassist Nick Brophy, die auch damals schon mit Rob zusammen musiziert haben. Der neue Mann am Schlagzeg hört auf den Namen Marc Danzeisen und tritt damit in die großen Fußstapfen von Ronnie Ciargo, dessen rhythmische Exkursionen auf "Bone" in meinen Ohren herrlich originell klangen. Aber genug der Fakten, let the music do the talking …
Schon der kraftvolle Opener 'American Dream' zaubert ein breites Grinsen auf meine Mundwinkel. Die Band weiß, was der Alt-Fan hören will und versteht es mit einem zackig-eröffnenden "Hey!Hey!Hey!" auch Neulinge sofort zu begeistern. Die rauchig-bluesige Stimme von Rob hat nichts von ihrem Charisma verloren und die warmen Gitarrenmelodien gehen unwillkürlich unter die Haut. Das ist Musik für einen kleinen Club. Ha! Das Kopfkino ist schon an. Deutlich ruhiger geht es dann mit 'The Revolution Starts Tonight' weiter, auch wenn der Titel anderes erwarten lässt. Über wundervollen Gitarrenharmonien zelebriert Rob mit samtweicher Flüsterstimme seine musikalische Revolution. Herzerwärmend. Während das behutsame 'Something Inside' eine recht relaxte Zurücklehnnummer ist, bekomme ich beim anschließenden 'Golden Glow' sofort Entenpelle. Was ist denn das für eine Wahnsinnsmelodieführung? Eingängig und doch nicht abnutzend (im Selbsttest ausprobiert!), so werden Breitwand-Hits geschrieben. Ich ahne, dass die Nummer am Jahresende bei mir irgendwelche Listen anführen kann. In diesem Musikbereich ist 'Golden Glow' auf jeden Fall schon mal ein Jahreshighlight und ein 100prozentiger Kaufgrund. Damit kann ich ja eigentlich aufhören, oder?
Wohl nicht, denn dann würde ich euch ja vorenthalten, dass nach dem cool betitelten 'You're Too Rock'n'Roll', welches erneut titeltechnisch in die Irre führt, mit 'The Heart Is A Mindless Bird' erneut tief unter der Haut gekratzt wird. Pianoklänge, behutsam gestreichelte Gitarren und eine fast barjazzige Rhythmussektion geben die perfekte Untermalung für Robs' emotionalste Seite. Aber die Überraschung gibt es dann am Ende, wenn die Band urplötzlich zum beinahe brachialen Finale ausholt und in bester Southern-Rock-Manier mir feistem Solo mächtig abrockt. Sensationell.
'Searching For A Signal' ist dann überraschend heftig, so dass die melancholische Abkühlung von 'Welcome To The New Desaster' genau rechtzeitig kommt. Blues, anyone? Da ist man schon richtig eingestimmt auf die nächste Emotions-Explosion namens 'Ten Thousand Reasons'. Lagerfeuer-Romantik muss nicht kitschig sein und diese Band ist der Beweis dafür. Daher gibt es im Nachgang mit dem flotten Titelsong gleich den nächsten Kracher. Ach nee, der heißt ja 'Catalina'. Anyway, Melodien für Millionen. Wie auch im abschließenden Ohrenschmeichler 'I Don't Know Anything', was natürlich die Untertreibung des Jahres ist. Zumindest was Songs schreiben angeht, wissen die Herrschaften so ziemlich alles!
Wer noch ein Sommeralbum sucht oder wer THE NIGHT FLIGHt ORCHESTRA schon durchgenudelt hat oder wer ganz banal wunderbare, handgemachte, authentische, emotional tief berührende Musik zum Genießen sucht, der muss "California" haben. Welcome back, guys!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae