ROCKET SCIENTISTS - Revolution Road
Mehr über Rocket Scientists
- Genre:
- Progrock
- Label:
- ProgRock/H'art
- Look Up
- Sky Is Falling
- Dreams In Red
- Better View
- Outside The Painted Walls
- Revolution Road
- Forever Nights
- Ptolemy
- Gypsy (Of A Strange And Distant Time)
- Savor Every Moment
- Castles Fall
- UFO S.H.A.D.O. Theme
- Enjoy The Weather
- Pay Your Dues
- Eden Burns
- Hold That Thought
- House Of Cards
- After The Revolution
Nach zig Soloscheiben, diversen Studioverpflichtungen und Arbeiten an den Platten seiner Frau LANA LANE (der neueste Output, die Cover-Platte "Gemini", wurde just veröffentlicht) meldet sich Erik Norlander nun auch mit seiner Progrock-Formation ROCKET SCIENTISTS zurück. Rund sieben Jahre sind seit dem letzen Album "Oblivion Days" vergangen, und innerhalb eines solchen Zeitraums sammeln sich selbst bei einem alles andere als veröffentlichungsfaulen und unterbeschäftigten Musiker wie Norlander (ganz nebenbei hat er auch noch seinen aktuellen musikalischen Alleingang, die – Achtung! – Cover-Platte "Hommage Symphonique", in die Verkaufsregale gewuchtet) einige Songideen an, die zunächst nicht weiterverfolgt werden, aber irgendwann doch drücken.
Mit "Revolution Road" präsentiert uns der Keyboarder zusammen mit seinen über jeden Zweifel erhabenen Mitmusikern Mark McCrite (v.; g.) und Don Schiff (NS/Stick, ein achtsaitiges, dem Bass ähnelndes Instrument) auch gleich ein Mammutwerk, das sich über zwei CDs und etwas über 100 Minuten erstreckt. Und neben einigen personellen Veränderungen (Drummer Gregg Bissonette (u. a. DAVID LEE ROTH, JOE SATRIANI) und Sänger David McBee sind neu dabei) hat sich auch stilistisch einiges getan. Einschneidende Veränderung: Die Bombast-Metal-Komponente ist fast vollständig verschwunden, so dass man es mit einem (ziemlich relaxt vorgetragenen) Mix aus Prog- und Hardrock zu tun bekommt. Warum sich die Band für diese wesentlich ruhigere Ausrichtung entschieden hat, verstehe ich allerdings nicht – vor allem deshalb, weil man mit David McBee jemanden ins Boot geholt hat, der 'ne kraftvolle Hardrock-Röhre besitzt. Abgesehen von dem tollen 'Dreams In Red', bei dem er sich aufgrund des gesteigerten Härtegrads austoben kann, wird er in den anderen fünf von ihm eingesungenen Songs nicht angemessen in Szene gesetzt. Und so bereichert seine Stimme die Platte nicht so, wie es theoretisch möglich gewesen wäre.
Dass es die ROCKET SCIENTISTS auch mit angezogener Handbremse kompositorisch draufhaben, beweist hauptsächlich der erste Silberling. Die oftmals von Akustikgitarren begleiteten 'Gypsy (Of A Strange And Distant Time)', 'Sky Is Falling' (etwas knackiger) oder 'Better View' kommen mit schönen Refrains, die zwar auch mal direkten Kurs auf die zu meidenden Kitsch-Gefilde nehmen, aber doch überwiegend im letzten Moment abbremsen, bevor die Sache arg schmalzig wird (bei der Ballade 'Forever Nights' ist es SEHR knapp). Dominant sind zudem erwartungsgemäß die Sounds aus Norlanders Tastenbrett, die auch mal in einen Wettstreit mit den Klampfen treten (der Doppelpack 'Outside The Painted Walls'/'Revolution Road').
Auf Rundling Nummer zwei ist alles leider eine Klasse schlechter. Die Hooks sind beliebiger, musikalisch gibt's wenig Zwingendes, und das abschließende dreizehnminütige 'After The Revolution' versagt als großes Finale, da es mit oft Gehörtem vor sich hin plätschert. Und dieses etwas unglückliche Ende passt gut zu dem zwiespältigen Eindruck, den "Revolution Road" letztlich hinterlässt. An "Oblivion Days" reicht das Ding nie und nimmer heran; da aber die erste CD gelungen ist, sollten Progrock- bzw. Norlander-Fans mal reinlauschen und dann entscheiden.
Anspieltipps: Dreams In Red, Sky Is Falling, Gypsy (Of A Strange And Distant Time)
- Redakteur:
- Oliver Schneider