ROLLING, CHRIS, SQUAD, THE - The Chris Rolling Squad
Mehr über Rolling, Chris, Squad, The
- Genre:
- Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Release:
- 25.12.2015
- Whore
- Help Me
- My Redemption
- Vampire Blues
- Janet Says Go Go Go
Sehnsucht? Quatsch, Blues auf die Zwölf!
Blues aus Frankreich? Davon habe ich tatsächlich nichts im Schrank, oder? Ein Grund mehr, in dieses exotische Scheibchen mal reinzuhören, dessen Herkunft der Namensgeber der Scheibe mal schnell hinter einem äußerst anglophilen Bandnamen zu verbergen suchte. Oder kann sich jemand vorstellen, wie die Franzosen "Kries Rölieng" sagen? Eben. Der gute Chris ist schon eine Weile in der Szene unterwegs und hat unter dem Namen HEAVY MANIC SOULS bereits vor einem halben Jahrzehnt eine erste Duftmarke gesetzt. Allerdings weiß ich das erst seit meiner Recherche, das Scheibchen kenne ich nicht. Also gehe ich ganz unvoreingenommen an den Fünf-Tracker heran.
Und werde gleich mal mit 'Whore' konfrontiert. Blues? Habe ich Blues gesagt? Das ist Blues auf Ecstasy vor der Paarung mit Misses Punk. Der Drummer verprügelt sein Kit nach Strich und Faden, und es rockt die Wand. Hey, jetzt sehe ich es auch, der gute Chris hat auf dem Cover ein BLACK FLAG-Shirt an. Jau, passt. Allerdings führt der brachiale Opener in die Irre, denn jetzt kriegt das Trio mit 'Help Me' doch noch die Kurve zum Blues Rock. Cooler Track, wenn auch ein wenig unspektakulär nach diesem Anfang, und vor allem auch vor 'My Redemption', das mit wildem Gitarrengedudel deutlich hendrixt. Was allerdings auffällt ist Chris' höchstens mittelmäßige Gesangsstimme. Das ist okay und live sicher völlig ausreichend, aber in diesem Lied geht er dann doch an seine Grenzen.
Mit dem 'Vampire Blues' wird dann aber endlich mal traditionell rumgebluest. Drei Minuten und fünfzehn Sekunden, die man live locker zum Viertelstündchen aufblasen kann. Das ist sehr cool und leider viel zu schnell zu Ende, bevor die EP dann mit einer Rockabilly-Coverversion der schwedischen Band INDIAN RED, die ich auch erst einmal im Web suchen musste, endet.
Ja, tatsächlich, zu Ende nach nur knapp mehr als fünfzehn Minuten. Ich würde eigentlich gerne noch mehr hören, und das ist ja gleich mal ein Qualitätsurteil. Mehr kann man nicht verlangen, oder? Da mag der Monsieur Rolling nicht der Stimmenheld sein, und sicher ist diese EP der CHRIS ROLLING SQUAD weit davon entfernt, neue Maßstäbe zu setzen, aber was Spaß macht, darf man weiterempfehlen. Hört mal auf Bandcamp rein, da kann man die EP für 6 Euro (zzgl. Porto) bestellen. Und vorher reinhören. Tipp: Song 1 und Song 3, und das Dingens ist eingetütet.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger