ROME IS BURNING - Rome Is Burning
Mehr über Rome Is Burning
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 01.09.2025
- Under Attack
- Real Easy
- Single Crow
- War
- Run!
- Satisfied
- Become Human
- Noose
Alternative Rock mit Grunge-Schlagseite, der erst spät zündet.
Mit QUEENS OF THE STONE AGE, VELVET REVOLVER und den Größen der Grunge-Welle haben sich die Briten ROME IS BURNING einige ganz große Name der Rockmusik als Inspirationsquellen auf die Fahne geschrieben und damit zumindest mein Interesse geweckt. Gegründet wurde der Vierer, der aus Chris Flanagan (Gitarre), Leigh Oates (Gesang), Stu Beardshaw (Bass) und Pete Smyth (Schlagzeug) besteht, im Jahr 2024 und legt nun mit dem selbstbetitelten Debütalbum ein erstes Lebenszeichen vor, das uns acht Eigenkompositionen präsentiert.
Der Opener 'Under Attack' lässt mich die im Pressetext angefühte Liste von Helden allerdings direkt einmal hinterfragen, denn von den Stoner-Vibes von QUEENS OF THE STONE AGE oder sludgig-wuchtigen Grunge-Eskapaden höre ich hier erst einmal nichts. Das groovige Riff der Nummer erinnert mich am ehesten noch an die ebenfalls genannten VELVET REVOLVER, doch auch hier ist die Ähnlichkeit nur sehr vage. Stattdessen höre ich im Kern modernen Alternative Rock, der sich irgendwo zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich einfindet und gerade im Refrain auch eine gehörige Portion Pop-Appeal mitbringt. So prägnant die Gesangslinie dabei ist, komme ich doch nicht umhin, hier auch direkt die ersten Probleme herauszuhören, denn der Mix ist mir hier persönlich doch zu sehr in Richtung Radio gebürstet. Konkret heißt das, dass gerade im Refrain der Gesang viel zu weit im Vordergrund steht und die Instrumente quasi übertönt, was der Eröffnungsnummer trotz vieler spannender Ideen ein bisschen den Biss und den Schwung raubt. Schade, da wäre gefühlt mehr drin gewesen.
Glücklicherweise zeigt aber schon 'Real Easy' mit leicht punkigen Vibes und flottem Tempo, dass die Briten es durchaus besser können. Hier ist die Stimme nämlich plötzlich deutlich besser eingebettet, was dem Track viel mehr Drive und damit auch Unterhaltungswert verpasst. Noch besser wird es sogar, wenn 'Single Crow' die poppige Eingängigkeit des Openers aufgreift und mit einem flotten Riff kombiniert, das ebenfalls sofort im Ohr bleibt. Und ja, in 'War' und 'Satisfied' kommen dann auch die Grunge-Bezüge ganz klar durch, wobei mir hier als erstes die STONE TEMPLE PILOTS und vor allem Frontmann Scott Weiland als gesangliche Referenz in den Geist schießen. Damit erklärt sich dann natürlich auch zu VELVET REVOLVER als Inspiration, immerhin war Weiland auch hier als Frontmann aktiv.
Am Ende sind wir damit aber noch nicht, denn die ganz großen Höhepunkt hat sich der Vierer tatsächlich für den Schluss aufgespart, wo einem die Ballade 'Noose' eine Gänsehaut auf den Nacken jagt und 'Become Human' bei den Gitarren und auch am Gesang noch einmal sämtliche Register zieht.
Für mich sind die beiden Abschlussnummern dann auch ganz klar die Stars einer Scheibe, die insgesamt betrachtet aber vielleicht doch etwas zu lange braucht, um aus den Startblöcken zu kommen. Ja, auch in der ersten Halbzeit hat "Rome Is Burning" schon seine Momente, aber richtige Hits und Höhepunkte mit Langzeitwirkung gibt es erst ganz am Ende, sodass es unter dem Schlussstrich auch "nur" zu sieben Zählern mit deutlicher Tendenz nach oben reicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs