ROMEO, MICHAEL - War Of The Worlds, Pt. 2
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Romeo, Michael
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inside Out Music
- Release:
- 25.03.2022
- Introduction - Part II
- Divide & Conquer
- Destroyer
- Metamorphosis
- Mothership
- Just Before The Dawn
- Hybrids
- Hunted
- Maschinenmensch
- Parasite
- Brave New World (Outro)
- The Perfect Weapon (Bonustrack)
- Alien DeathRay (Bonustrack)
Von der Intensität her auf SYMPHONY X-Niveau!
Da sich eingeschworene Fans wohl bereits Sorgen machen, weil sie nun doch schon seit fast sieben Jahren auf ein neues Album von SYMPHONY X warten müssen, sei diesen mitgeteilt, dass es wohl nicht an der Ideenlosigkeit oder gar an mangelnder Motivation der beteiligten Musiker liegt. Viel mehr ist anzunehmen, dass sich einige der Herrschaften dermaßen in Arbeit stürzen, dass einfach nicht die nötige Zeit bleibt, um auch noch mit der "Band" aktiv zu sein. Das kann zwar man verstehen, wie man will, Fakt ist jedenfalls, dass Gitarrist Michael Romeo keine vier Jahre gebraucht hat, um seinem überaus positiv aufgenommenen letzten Solo-Album "War Of The Worlds" ein weiteres folgen zu lassen.
Dieses nennt sich nicht nur der Einfachheit halber "War Of The Worlds, Part 2", sondern erweist sich in der Tat als direkte Fortsetzung. Zum einen hat sich Michael für die Themen und Texte erneut am Werk und Wirken von H.G. Wells orientiert, und zum anderen abermals mit der schon auf dem ersten Teil für satten Groove sorgenden Rhythmus-Fraktion John Macaluso (Schlagzeug) und John "JD" DeServio (Bass) zusammengearbeitet.
Die Texte sind erneut in der Science-Fiction-Ecke anzusiedeln, wobei Michael das Album selbst als zumindest kurzzeitigen Ausstieg aus dem Alltag empfiehlt. Durchaus nachvollziehbar in Zeiten wie diesen, doch ob Eskapismus in eine fiktive, musikalisch untermauerte Welt wirklich die Lösung darstellt?
Egal. Definitiv keine Fiktion ist die einmal mehr schlicht geniale Spieltechnik des Protagonisten, der sich schon längst seinen Platz im Kreis der ganz großen Namen verdient hätte. Dennoch ist es abermals das Songmaterial selbst, das für noch mehr Genugtuung bei seiner Klientel sorgen wird. Denn so verspielt er mitunter auch in die Saiten langt, Mr. Romeo versteht es einfach den Song selbst in den Vordergrund zu stellen.
Zwar ist es trotzdem empfehlenswert die Scheibe am Stück zu konsumieren, da einige Interludien für zusätzliche, der Story dienende Spannungsbögen sorgen, die Spielzeit von knapp 70 Minuten vergeht aber dennoch regelrecht wie um Flug. Dass es dabei schwer fällt einzelne Tracks hervorzuheben, fällt gar nicht ins Gewicht, denn das Album hat vor allem dann seine Höhepunkte, wenn Michael seinen neuen Frontmann mit Steilvorlagen bedient.
Der schon bei ANIMAL DRIVE und DIRTY SHIRLEY positv auffällig gewordene Neo-WHITESNAKE-Mitstreiter Dino Jeslusic hat sich nämlich erneut gesteigert und liefert eine derart professionelle und beeindruckende Vorstellung, dass man meint der Kerl wäre nicht erst knappe 30 Jahre alt, sondern bereits solange im Geschäft. Sein Vortrag erweist sich im direkten Vergleich zu dem von Rick Castellano auf "Part1" nicht nur ausdrucksstärker, sondern auch emotionsgeladener und packender.
Kurzum, Michael Romeo liefert ein zwar stilistisch anders geartetes, von der Intensität her aber durchaus auf Augenhöhe zu seiner Hauptband zu verortendes Album. Oder anders gesagt: "War Of The Worlds, Part 2" stellt trotz aller stilistischen Unterschiede das Methadon-Programm für seine Jünger schlechthin dar. Also, Kopfhörer auf, und in die Welt des US-Amerikaners abgetaucht!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer