ROSE TATTOO - Pain
Mehr über Rose Tattoo
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- SPV
- Release:
- 03.06.2002
- Black Magic
- The Devil Does It Well
- No Mercy
- Pain
- Someone To Fuck
- Seventeen Stitches
- House Of Pain
- I Can't Help It If I'm Lucky
- Union Man
- Satan's Eyes
- Hard Rockin' Man
- Stir Crazy
- Living Outside My Means
- Heat Of The Moment
- Illustrated Man
- One More Drink With The Boys
Australien. Heimat zwei der größten Hard Rock-Bands aller Zeiten. Die erste wird jedem, selbst wenn er weniger mit harter Musik zu tun hat, im Schlaf einfallen - AC/DC. Die zweite ist nach meiner bescheidenen Meinung immer noch sträflich unterbewertet, nämlich ROSE TATTOO. Leider haben die Mannen um Pete Wells und Angry Anderson es auf lediglich vier Alben gebracht, und zwar zwischen den Jahren 1978 und '84 (die '86er Scheibe "Beats From A Single Drum" ist ja eigentlich kein TATTS-Output im wirklichen Sinne). Somit durfte man auf deren erneutes Lebenszeichen nach der Livescheibe "25 To Life" (2000) mehr als gespannt sein. Klar haben die Musiker in der Zwischenzeit fleißig weiter Musik gemacht (z.B. Pete in der PETE WELLS BAND), wenn auch nicht gemeinsam. Aber würden sie nach 18 Jahren noch in der Lage sein, klassische ROSE TATTOO-Songs zu schreiben und einzuspielen? Da ich im Vorfeld so meine Zweifel hatte, ob das funktionieren würde, und zumindest die Möglichkeit eines halbgaren Comebacks leise in Betracht gezogen hatte (allerdings NUR, was die neuen Songs betrifft, die Livequalitäten sind ja nach wie vor unbestritten), hat mich das Resultat schlicht umgehauen. Um es kurz zu sagen: Das sind ROSE TATTOO at its best. Diese Scheibe dreht sich seit über einer Woche in meinem Player, und da dreht sie sich und wird sich wohl für immer drehen (oder zumindest noch ein ganzes Weilchen). Das sagt ja wohl schon alles.
Alle Songs stehen einfach komplett auf einem hohen Niveau, kein Ausfall ist weit und breit auszumachen. Es rock'n'rollt an allen Ecken und Ecken, auf Angry's Kehle ist ebenso Verlass wie auf Pete's Slide Guitar. Man, was für ein feines Scheibchen. Davon kann man einfach nicht genug kriegen. Einen wunderschönen Nebeneffekt bringt die Tatsache, dass hier Vielseitigkeit Trumpf ist und ROSE TATTOO wohl noch nie ein so abwechslungsreiches Album gemacht haben. Da ist alles vertreten, vom beschwingt-melodischen Rocker wie "Hard Rockin' Man" bis hin zum knallharten Banger à la "I Can't Help It If I'm Lucky". Bereits der stampfende Opener "Black Magic" gibt überdeutlich die Richtung vor, der Ohrwurm "House Of Pain" ist nur ein Beispiel für die sich im Gedächtnis festmeißelnden Songs und "Someone To Fuck" ist ein sauschnelles Teil mit beinahe wahnwitzigen Einschüben von "Slidin' Pete" und einem augenzwinkernden Text. Aber auch Songs wie das eher langsam vor sich hin rockende "Pain" und das groovige, mit dumpfen Riffs versehene, "Satan's Eyes" wissen absolut zu überzeugen. Beim genialen "Livin' Outside My Means" geht's sogar ein Stück weit in die Country/Southern Rock-Ecke. Aber ich könnte hier jetzt wirklich jeden Song aufzählen, von daher belasse ich es bei der Feststellung, dass auf "Pain" durch die Bank weg erstklassiger Hard Rock steht. Darum wird die Scheibe wohl auch in Zukunft nie auch nur ansatzweise langweilig werden.
Tja, ROSE TATTOO haben halt den Rock'N'Roll schon mit der Muttermilch aufgesogen und kommen so authentisch rüber wie kaum eine zweite Band. Verdammt, was sind schon 18 Jahre, die Musik der TATTS altert ja sowieso nie. Da bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Danke, Jungs! Und um auf die anderen begnadeten Australien-Rocker zurückzukommen, "Pain" schlägt die letzte AC/DC-Scheibe um Längen.
Anspieltipps: Eigentlich jede Nummer, aber eh jemand meckert, nehmt diese hier: "Black Magic", "Someone To Fuck", "House Of Pain", "Livin' Outside My Means"
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer