ROTTEN SOUND - Murderworks
Mehr über Rotten Sound
- Genre:
- Grindcore/Death
- Release:
- 17.06.2002
- Targets
- Void
- Revenge
- Lies
- Doom
- IQ
- Insects
- Seeds
- Suffer
- Obey
- Edge
- Lobotomy
- Insane
- Agony
- Targets (Video)
- Seeds (Video)
- Strongman (Video)
Das sind schon fixe Kerle, diese Typen von ROTTEN SOUND. Nicht nur, dass sie die 14 Songs auf "Murderworks" in lediglich 28 Minuten runterzocken, auch das gnadenlose Geprügel selbst wird in Überschallgeschwindigkeit herausgeschleudert. Und das geht über die gesamte Länge so, Verschnaufpausen sind hier Fehlanzeige. Einen solch vernichtenden Grind/Death-Wutbolzen habe ich seit LOCK UP's "Hate Breeds Suffering" nicht mehr um die Ohren gehauen bekommen.
Ein Blick in die History der Band zeigt, dass die Jungs schon seit 1994 ununterbrochen durch den Underground lärmen und dabei auch auf regelmäßige Veröffentlichungen zurückblicken können. Auch wenn da (noch) die Mini-CDs und Split-EPs überwiegen, zwei komplette Langeisen (wobei das mit dem "lang" ja hier so eine Sache ist) in Form von "Under Pressure" (1997) und "Drain" (1999) haben sich die Finnen auch schon aus dem Kreuz geleiert. "Murderworks" ist die laufende Nummer drei und klingt zumindest nicht hölzern oder schwachbrüstig, sondern kann mit einem sehr intensiven und brachialen Gesamtsound überzeugen. Das Teil fegt einfach alles hinweg. Dem muss man natürlich entgegenhalten, dass Kreativität bei ROTTEN SOUND nicht gerade groß geschrieben wird. Wenn man gerade keinen Bock hat, sich den Schädel an der Wand blutig zu schlagen, dann kann diese Scheibe auch schnell mal eintönig und langweilig wirken. Aber eigentlich kann man mit so einem Vorwurf in diesem Genre eh nur bedingt punkten, deshalb sei es hier auch bloß am Rande erwähnt.
Kurz und schmerzlos sind die Songtitel, die allesamt bloß aus einem Wort bestehen. Aber die dienen ja sowieso nur als Beilage zum blutigen Menü. Und es ist schon eine mörderische Abfuhr, die man hier verbraten bekommt. Ich könnte mir auch keinen passenderen Bandnamen als ROTTEN SOUND für einen musikalischen Frontalangriff von derartiger Brutalität, wie er sich auf "Murderworks" befindet, vorstellen. Wie man sich leicht ausrechnen kann, geht es bei so einer Band auch live ordentlich zur Sache, und um das auch ins heimische Wohnzimmer zu transportieren, befinden sich auf dem Album gleich drei Bonusvideos, die die Live-Power der Band dokumentieren. Und mit Verlaub, da gibts Kleinholz vom Feinsten. Tja, erlaubt ist, was die Birne weichkloppt, also wer sich gerne auf extrem rüde Art und Weise musikalisch vermöbeln lässt, der dürfte hier mit der Zunge schnalzen.
Anspieltipps: Um sich da festlegen zu können, unterscheiden sich die Songs einfach nicht genügend voneinander. Sorry!
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer