ROTTING CHRIST - The Heretics
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Rotting Christ
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Seasons Of Mist
- Release:
- 15.02.2019
- In The Name Of God
- Vetry Zlye (Ветры злые)
- Heaven And Hell And Fire
- Hallowed Be Thy Name
- Dies Irae
- I Believe
- Fire God And Fear
- The Voice Of The Universe
- The New Messiah
- The Raven
Zeit ist alles
"Rituals" war 2016 schon ein richtig gutes Album meiner Lieblinge aus Athen. Und auch der neuste Streich "The Heretics" braucht sich vor den anderen Highlights in der ROTTING CHRIST-Diskographie nicht verstecken. Trotzdem gebe ich – Hand aufs Herz – den direkten Vorgängern dennoch den Vorzug, da mich die Songs und vor allem die gesamte Atmosphäre eher berührt und gefesselt haben.
Dieses Phänomen schaffen die Griechen auf ihrem aktuellen Rundling zumindest mit dem fast schon gruseligen 'Heaven Hell And Fire', 'Fire God And Fear' dank harmonischem Gebilde und dem fast schon geniale 'The Voice Of The Universe' samt griffiger Atmosphäre, die sofort hängenbleiben und das enorme Potential haben, auch langfristig in der Live-Setliste zu erscheinen. Neben wirklich tollen Melodien und dem bemerkenswerten Artwork bekommen Fans auf "The Heretics" also allerlei geboten.
Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, als würde die Musik nicht im Vordergrund stehen. Eher ist es die wuchtige, fast schon verquere Aura, die man erst einmal durchdringen und an sich ranlassen muss, ehe die Songs zünden. Das ist kein einfaches Unterfangen, zumal es komplexere Stücke wie das russische 'Ветры злые (Vetry Zlye)', 'Dies Irae' oder auch 'The New Messiah' und die Poe-Hommage 'The Raven' es dem Hörer nicht gerade einfach machen.
Zugegeben, ROTTING CHRIST arbeitete schon immer gerne mit Symbolik und vielen Metaphern, doch 2019 gibt zum ersten Mal die Musik so eindeutig das Zepter aus der Hand. "The Heretics" ist zuweilen kein einfaches Album, das man spielendleicht durchdringen kann. In Kombination mit der textlichen Ausrichtung und der Magie, die ROTTING CHRIST seit vielen Jahren versprüht, ist das 13. Werk durchaus ein gewaltiges, wenngleich auch nicht einfach zu durchdringen. Es braucht eben seine Zeit.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp