ROYAL HUNT - Show Me How to Live
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2011
Mehr über Royal Hunt
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Records S.R.l. (Soulfood)
- Release:
- 02.12.2011
- One More Day
- Another Man Down
- An Empty Shell
- Hard Rain's Coming
- Half Past Loneliness
- Show Me How To Live
- Angel's Gone
Kitschig-bombastische Dänenpower!
Ich habe diese Band mal im Vorprogramm von SAXON gesehen (ich glaube, es waren SAXON; bin aber nicht ganz sicher. Ich werde wohl alt. Hm.) und war schlichtweg begeistert! Das war nach der "Moving Target"-Scheibe, die einen echten Meilenstein im Melodic Metal darstellt. Auch das schon epischere und sicher auch schon kitschige "Paradox" ist ein großartiges Werk gewesen. Dummerweise trennten sich dann die Wege der Band und des Sängers D.C. Cooper. Doch, jubilier: D.C. ist zurück! Streichen wir einfach mal sieben Alben mit anderen Sängern, alle von großer Qualität, aber eben nicht D.C., und denken wir uns, dass "Show Me How To Live" das dritte Album der Dänen ist, und – voilà – die Band hat ausschließlich Volltreffer vorzuweisen. Also: Wer die ersten beiden mochte, läuft jetzt los und kauft dieses Album.
Wer noch mehr wissen möchte, kann natürlich weiterlesen: Und dabei erfahren, dass die Keyboards bei ROYAL HUNT ein sehr dominierendes Element sind, kein Wunder denn Bandleader Andre Andersson ist auch der Tastenmann, welches die Songs natürlich verhältnismäßig seicht macht, wenn auch nicht in SAGA-Gewässer abdriftend, so doch zumindest den Begriff Metal in der Genrebezeichnung in Plüsch bettet. Metal ist es aber dennoch, denn die Gitarre brät schon gehörig, und saftige Soli und knusprige Riffs sind in jedem Song zu hören.
Es ist schon fast Hohn, dass die Band mit der Rückkehr des Ur-Sängers dazu übergegangen ist, weiblichen Backgroundgesang einzusetzen. Das ist aber weder ein Kritikpunkt noch eine Zurücksetzung der Fähigkeiten Coopers. Das ist einfach klasse. Und Cooper leidet darunter keineswegs. Es macht nämlich die Songs noch bombastischer, und wer Bombast nicht mag, ist hier sowieso falsch. Und zwar völlig.
Allerdings ist für einen verwöhnten Melodic Rocker wie mich auch das eine oder andere Haar in der Suppe. So befinden sich auf "Show Me How To Live" sieben Songs mit einer Gesamtspielzeit von fast 45 Minuten, und selbst wenn ich den zehnminütigen Titeltrack, der übrigens großartig ist, abziehe, so sind einige der Songs doch um eine gute Minute zu lang. Ein Problem, unter dem übrigens auch "Paradox" schon litt. Wer da anderer Meinung ist, darf dies auch hier relativiert sehen. Obendrein sind nicht alle Songs vollendete Meisterwerke, aber immer auf jeden Fall gut bis sehr gut. Trotzdem wünschte ich mir zwischendurch mal ein kurzes, knackiges Stückchen, damit der folgende Bombast wieder wirkt. Um mal ein Beispiel zu nennen: MAGNUM. Die machen das so. Dadurch stechen die epischen Lieder mehr hervor. Aber bei ROYAL HUNT gibt es 45 Minuten lang die volle Kelle.
Trotzdem ist die Magie wieder da. Was in den letzten Jahren immer handwerklich gut, aber nur selten mitreißend war, ist jetzt wieder zurück auf dem Erfolgskurs. Schön. Ich freue mich. Freut euch doch einfach mit!
Anspieltipps: One More Day, Angel’s Gone.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger