ROYAL HUNT - XII - Devil’s Dozen
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Royal Hunt
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 21.08.2015
- So Right So Wrong
- May You Never (Walk Alone)
- Heart On A Platter
- A Tear In The Rain
- Until The Day
- Riches To Rags
- Way Too Late
- How Do You Know
Symphonic Melodic Metal für Feinschmecker
Ist doch schön, dass es in unseren schnelllebigen Zeiten noch einige echte Konstanten im Leben gibt, oder? Seit vielen Jahren serviert uns ROYAL HUNT, die Truppe um Keyboarder und Gitarrist Andre Andersen mit Hauptquartier in Kopenhagen, einen feinen symphonischen Melodic Metal-Leckerbissen nach dem anderen, mit "Devil's Dozen" - wie der Titel unschwer erkennen lässt - nun schon die dreizehnte Runde. Neu ist lediglich, dass wir dieses Mal NARNIA-Trommler Andreas Johansson am Schlagzeug zuhören.
Nennenswerte stilistische Überraschungen gibt es so gut wie keine, und das ist auch gut so. Schließlich bekommt man solche überaus eingängigen, intelligent komponierten und arrangierten Earcandy-Songs wie die von ROYAL HUNT längst nicht mehr an jeder Straßenecke. "Devil's Dozen" beweist wieder: Wer so geschickt damit umgehen kann, darf auch mal eine extra Kelle aus dem Pomp-und-Bombast-Kessel schöpfen. Dabei gefällt mir die erste Halbzeit des Albums einen Tick besser, weil ich hier die raffinierteren Feinheiten und Abrundungen entdecke. Erfreulicherweise konzentriert sich die Band gegenüber dem Vorgänger "A Life To Die For" wieder mehr auf die großen, Sänger DC Cooper auf den Leib (bzw. die Stimmbänder) geschriebenen Melodien selbst und lässt den opulenten Firlefanz zum Selbstzweck überwiegend in der Kiste.
Immer wenn ROYAL HUNT das tut, entsteht eine gewisse atmosphärische Nähe zum Wohlfühlbereich des klassisch skandinavischen AOR. Dann gefällt mir diese Band am besten. Die Hookline von 'So Right, So Wrong' habe ich in den letzten Tagen öfter mal unter der Dusche gepfiffen. Das in den Anfang von 'Heart On A Platter' reingetupfte, beschwingte Jazz-Piano ist ein kleiner Geniestreich; auch die Platzierung und Ausgestaltung der Chöre in diesem Song gelingt meisterlich. Die Halbballade 'Until The Day' geizt nicht mit gepflegtem Pathos und überrascht mit einem exzellenten Gitarrensolo im Mittelteil. Fazit: Auch wenn die Platte nach hinten raus kompositorisch ein wenig verflacht, enthält sie genügend Kaufargumente für die Zielgruppe. Ich bin jedenfalls zufrieden und hebe meinen Daumen für "Devil's Dozen".
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan