ROYAL RAGE - Evolve
Mehr über Royal Rage
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 11.06.2024
- Dawn Of A New Era
- Evolve
- Into The Abyss
- Virtual Hell
- Cheap Addiction
- Eyes Of Glass
- Khan
- Bloodlust
- Lampião
- Real Dolls
- Disease And Decadence
- Your Brain Will Fall
- Seize The Pain
Trotz rotierendem Line-up ein mächtig stabiles Brett.
Zunächst als ROPYAL RAMPAGE gestartet, machten die vier Musiker von ROYAL RAGE anno 2018 unter neuer Flagge ernst und konnten mit ihrem Debütalbum direkt auch mal ein klares Ausrufezeichen setzen. "Conquer" war für ein südamerikanisches Album zwar relativ selten so richtig Old School, doch die thrashigen Sounds der brasilianischen Brigade konnten umgehend überzeugen und bescherten den Herreschaften auch prompt einen Deal. Im Anschluss an diese erste Attacke musste das Quartett aber zunächst mal kleinere Brötchen backen. Zwar streute man relativ flott drei weitere Singles nach, doch die Umstände der Pandemie machten auch hier einen Break erforderlich, von dem die Herren nun aber gestärkt zurücktreten - eine satte Portion Entschlossenheit inklusive.
Die drei besagten Singles aus den Jahren 2019/2020 hat ROYAL RAGE direkt noch einmal mitgenommen und sie als Zugpferde der zweiten Full-Length ins Rennen geschickt, und mit eben jenen Nummern ('Khan', 'Bloodlust', Eyes Of Glass') erspielt sich die Band sofort auch wieder einen ordentlichen Kredit, den sie in den weiteren zehn Tracks von "Evolve" auch nicht aufs Spiel setzen möchte. Der extrem motivierte Vierer bleibt zwar auch diesmal vorwiegend im Midtempo tätig und lässt sich nur selten mal zu einer flotten Offensive hinreißen ('Disease And Decadence'), kann aber auch ohne entsprechende Tempovorstöße einige ordentliche Schellen verteilen. 'Virtual Hell' und 'Cheap Addiction' versuchen es unterdessen auch mal mit melodischen Einschüben und klingen dabei wie eine Mixtur aus BRAINSTORM und MEGADETH, haben aber auch die passenden Argumente auf ihrer Seite. Apropos MEGADETH: Wer sich bei den einschlägigen Streamingportalen mal etwas näher mit ROYAL RAGE auseinandersetzen mag, wird dort auch einen klaren Vergleich zu Mustaine und Co. finden, der jedoch nicht im eigentlichen Songwriting verankert ist, sondern mit dem Hinweis bedacht ist, dass bei den Brasilianern mindestens genauso häufig das Personal gewechselt wird.
Humor haben sie also auch, diese synmapthischen Typen aus Curitiba, zumindest auf dem Papier. In der musikalischen Darbietung bleibt davon aber nicht mehr viel übrig, weil ROYAL RAGE in allen 13 Stücken mit genügend Aggression in die Bresche springt und zwischen FORBIDDEN, ANTHRAX und einigen SABBATH-affinen Grooves eine Menge richtig macht. Es hat zwar ein wenig gedauert, bis diese Botschaft auch in allen Gehirnwindungen angelangt ist, doch sobald dies der Fall war, stellte sich eine Euphorie ein, die so schnell auch nicht meehr verfliegen wird. Beide Daumen hoch für dieses feine Brett!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes