RUACH RAAH - Under The Insignia Of Baphomet
Mehr über Ruach Raah
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- War Arts Records
- Release:
- 04.05.2018
- Under The Insignia Of Baphomet
- Hang Humanity Upside Down
- Commander Of Rats
- Hammering Down Their Faces
- A Ira Do Lucifer
- Lord Of The Crypt
- Scythe Militia
- Funeral Fumes
- Bodysnatchers
Festgefahren, aber extrem aggressiv
Die radikalen Black-Metal-Interpretationen, die RUACH RAAH auf dem Debütalbum "Hate Fanaticism" zum Besten gegeben hat, gehörten im Erscheinungsjahr zu den heftigsten Old-School-Geschichten, die der europäische Underground zu bieten hatte. Zwar waren die beiden Portugiesen nicht sonderlich originell unterwegs, doch was Heavyness, Aggressionslevel und Tempo anbetraf, hat es in der Saison 2015 nicht allzu viele Platten gegeben, die mit den Songs dieser Südeuropäer mithalten konnten.
Drei Jahre später setzt die Band an genau jenem Punkt wieder an, scheint aber nicht mehr allzu viel Input in den kreativen Prozess geschoben zu haben. Nach wie vor klingt RUACH RAAH unglaublich brutal und enorm aggressiv, doch der mangelnde Variationslevel der neuen Platte ist in Kombination mit dem leider etwas einspurigen Riffing dann doch irgendwann so festgefahren, dass der Faden allzu schnell verloren geht. Vor allem die erste Seite der vorläufig nur als Tape erschienenen Veröffentlichung geht fast schon einheitlich voran, nimmt zwar gerne ein paar Einflüsse aus dem Death Metal mit, entpuppt sich schließlich aber doch als Radikalmaßnahme mit stetem Tunnelblick - und das klang auf "Hate Fanaticism" definitiv noch nicht so stur und unbeweglich.
Umgekehrt sind die Tracks für sich betrachtet auch hier wirklich ordentlich; RUACH RAAH hat den punkigen Spirit des nordischen Black Metals aufgenommen und bisweilen vor allem die Inspiration solcher Acts wie CARPATHIAN FOREST verarbeitet - und gerade wenn diese Eindrücke entstehen, ist "Under The Insignia Of Baphomet" auch wirklich gut. Leider jedoch dauert es viel zu lange, bis die Band ihr Material variabler zu gestalten beginnt und die strikte Kompromisslosigkeit zugunsten einiger effizienter Tempovariationen aufgibt. Und genau deshalb ist die Endbewertung auch um einiges schwächer als bei "Hate Fanaticism". Dass die Portugiesen es draufhaben, wissen wir ja. Aber auf ihrem aktuellen Release demonstrieren sie dies leider nur in Teilen.
Anspieltipps: Scythe Militia, Bodysnatchers
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes