RUFUS BELLEFLEUR - Electricity For The Masses
Mehr über Rufus Bellefleur
- Genre:
- Hip-Hop / Electro / Rock
- Label:
- Ghetto Gator
- Release:
- 27.10.2017
- Intro
- Iron Snake
- A New Witch In Town
- Love With A Machine Gun
- Ghost Criminal
- Money Can Buy
- The Exorcism Of Danny DeVito
- The Night
- Great Is My Depression
- Boogeyman
- The Lemonade Gang
- Wrong Direction
- In Beween Two Wars
Wilder Genre-Mix, der weder Fleisch noch Fisch ist
"Electricity For The Coliseum", das neue Album von RUFUS BELLEFLEUR, ist sicher die ungewöhnlichste Scheibe, die ich bisher reviewen durfte. Die Truppe war mir im Vorfeld nicht bekannt, und auch der Promotext gibt wenig Informationen preis, denn ich habe erst gar keinen erhalten. Im Booklet findet man außer den Namen der Bandmitglieder auch nicht viel Brauchbares. Zumindest konnte ich durch das Internet herausfinden, dass es sich hierbei wohl um das dritte Album der Truppe handelt; außerdem wurde bisher noch eine EP veröffentlicht.
Die Musik entpuppt sich als wilder Genre-Mix, der sich hauptsächlich aus den Musikrichtungen Hip-Hop, Rock und elektronischen Elementen zusammensetzt, aber noch unzählige andere Stilrichtungen mit einbezieht. Die Band setzt dabei außer dem Hauptsänger und Rapper Julien noch zwei Damen ein, die für den Hintergrundgesang zuständig sind. Außerdem gibt es einen Drummer und den Multiinstrumentalisten Youssef Dassoulini, der praktisch alle anderen Instrumente spielt, die elektronischen Parts programmiert und dabei sogar noch singt.
Als Metalfan muss man schon sehr open-minded sein, um sich die Scheibe am Stück zu geben. Gitarren sind zwar vorhanden, jedoch klingen diese so, als kämen sie komplett aus der Konserve. Nur im letzten Song 'In Between Two Wars' sind die Gitarren auch direkt als solche erkennbar. Bei den anderen Instrumenten, die Drums ausgenommen, verhält es sich ähnlich. Für meinen Geschmack ist das alles viel zu sehr mit Effekten überladen. "Electricity For The Masses" bietet sogar einige interessante Refrains und Melodien, allerdings konnte mich kein Song komplett überzeugen. Es sind einfach zu viele nervige Elemente enthalten. Mal sind es die beiden Backgroundsängerinnen, manchmal aber auch irgendwelche seltsamen Electrosounds, die verdächtig nahe an meiner akustischen Schmerzgrenze agieren. Einziger Lichtblick ist für mich die Produktion; an der gibt es nichts auszusetzen.
In meinen Augen ist "Electricity For The Coliseum" weder Fleisch noch Fisch. Viel Hip-Hop, viel Electro, ein wenig Rock und viele andere Einflüsse. Das dürfte die Scheibe ganz gut beschreiben. Sicher haben wir es hier mit einem Album zu tun, das die Massen spaltet. Mein Fall ist es nicht, aber es dürfte durchaus Leute geben, denen dieser Genre-Mix zusagt. Warum der gute Julien seine Scheibe ausgerechnet bei uns zum reviewen eingereicht hat, dürfte wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Eine Note vergebe ich nicht, da die Musik einfach zu wenig Schnittmenge mit unseren Genres bietet, eine Empfehlung kann ich entsprechend auch nicht aussprechen. Interessierte sollten auf jeden Fall verschiedene Songs vorher anhören, und sich dann selbst eine Meinung dazu bilden.
- Redakteur:
- Hermann Wunner