RUINS OF BEVERAST, THE - The Thule Grimoires
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2021
Mehr über Ruins Of Beverast, The
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- V�n Records / Soulfood
- Release:
- 05.02.2021
- Ropes Into Eden
- The Tundra Shines
- Kromlec'h Knell
- Mammothpolis
- Anchoress In Furs
- Polar Hiss Hysteria
- Deserts To Bind And Defeat
Ein herausfordendes und belohnendes Album.
Unter dem Banner THE RUINS OF BEVERAST veröffentlicht Alexander von Meilenwald seit 2003 düstere Musik im Spannungsfeld von Black, Doom und Death Metal. Atmosphäre war in diesem Projekt von Anfang an ein immanenter Bestandteil der Kompositionen, ihre psychedelische Wirkung erreichte auf dem Vorgänger "Exuvia" ihren vorläufigen Höhepunkt. "The Thule Grimoires" geht nun wieder einen Schritt in die andere Richtung und ist greifbarer ausgefallen, ohne sich mit dem Prädikat eingängig schmücken lassen zu wollen. Die Kernkompetenz der RUINS OF BEVERAST bestand schließlich noch nie im Schreiben von knackigen Songs mit einprägsamen Hooklines.
Die Gewalten der Natur bilden den inhaltlichen Kern des Albums. Die mythische Insel Thule bringt uns an die Küste des Nordmeeres, wo die Dunkelheit im Winter nur durch das Polarlicht gebrochen wird. Mit diesen Ankerpunkten im Hinterkopf ist 'Ropes Into Eden' ein perfekter Opener für das gut siebzigminütige Schauspiel der Gewalten. Die Musik baut sich langsam auf, als befände man sich auf einem Schiff, von dessen Brücke aus man nach und nach die aus dem Meer ragenden Klippen Thules erblicken kann, ehe sie einen erdrücken.
Hält sich das zwölfminütige 'Ropes Into Eden' noch etwas bedeckt, offenbaren 'The Tundra Shines und 'Kromlec'h Knell' insbesondere beim Gesang, mit welchen Nuancen Alexander von Meilenwald sich dieses Mal beschäftigt hat. 'Mammothpolis' geht diesen Schritt konsequent weiter und ist der mit Abstand experimentellste Track des Albums. Insbesondere die zweite Hälfte der "Thule Grimoires" offenbart klangliche Eindrücke, die aus dem Proberaum einer DEAD CAN DANCE/Death Doom/Black Metal-Band stammen könnten. Insbesondere die letzte Viertelstunde, die das großartige 'Deserts To Blind And Defeat' vollständig einnimmt, bringt die Qualitäten dieser sinistren Zusammenstellung an Einflüssen auf den Punkt.
Jedes Album im Katalog der RUINS OF BEVERAST klingt anders als sein Vorgänger. Vorsichtige Kursanpassungen machen auch "The Thule Grimoires" zu einem abwechslungsreichen Werk, das keinen Fan der Band enttäuschen sollte.
Anspieltipps: Ropes Into Eden, Deserts To Blind And Defeat
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher