RUNNING WILD - The First Years Of Piracy (Re-Release)
Mehr über Running Wild
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- BMG
- Release:
- 27.05.2022
- Under Jolly Roger
- Branded And Exiled
- Soldiers Of Hell
- Raise Your Fist
- Walpurgis Night
- Fight The Oppression
- Marching To Die
- Raw Ride
- Diamonds Of The Black Chest
- Prisoner Of Our Time
Der etwas wuchtigere Rückblick.
"…und RUNNING WILD spielen RUNNING WILD!" – Das stellten Rolf Kasparek und seine tollkühne Crew schon zu Beginn ihrer nun fast 40-jährigen Karriere sehr druckvoll unter Beweis. Was sie auf "Gates Of Purgatory", "Branded And Exiled" und dem ersten von vielen Seefahrerkapiteln "Under Jolly Roger" schon mit enormem Hit-Potential veranstaltet hatten, fassten sie 1991 nochmals unter dem Banner "The First Years Of Piracy" passend zusammen. Nach der "Death Or Glory"-Veröffentlichung und der anschließenden Tour drehte Rock'n'Rolf das Besetzungskarussell einmal mehr und bevor die "Blazon Stone"-Scheibe als nächstes Ausrufezeichen des deutschen Heavy Metals gesetzt wurde, gab es zur Einstimmung des neuen Line-ups ein paar sehr schmucke Neueinspielung der ersten drei RUNNING WILD-Alben.
Ich arbeitete mit achtzehn jungen Lenzen in einem Jugendcafé, in dem nicht selten diese Compilation ihre Runden drehte. So hat "The First Years Of Piracy" für mich einen sehr hohen Stellenwert, da sich nicht nur die zehn stärksten Tracks der RUNNING WILD-Frühphase gegenseitig die Klinke in die Hand drücken, sondern diese auch etwas giftiger, knackiger und vom Sound her zeitgemäßer aus den Boxen knallten. Insbesondere die 'Raw Ride'-Version sorgt selbst 15 Jahre später noch für enormes Headbanger- und Luftgitarrenpotential. Die Zeiten im Kultus-Café sind zwar vorbei, doch die Erinnerungen bleiben. Die beiden ersten Titelsong-Kracher, 'Raise Your Fist', die 'Walpurgis Night'- und 'Diamonds Of The Black Chest'-Geheimtipps oder das 'Prisoner Of Our Time'-Abschlussfeuerwerk – das ist nicht nur raues, schwermetallisches Kulturgut, sondern steckt auch voller Nostalgie und Heaviness as f***.
Warum ich euch gerade jetzt an meinen wunderbaren Erinnerungen teilhaben lasse? Über BMG wird diese Schatztruhe gemeinsam mit dem Live-Album "Ready For Boarding" erneut geöffnet. Zwei Rundlinge, die vor Songjuwelen und Heavy-Metal-Gold nur so überquellen und im vorliegenden Falle im Gegensatz zum originalen Songmaterial durch eine Generalüberholung in Form von Neueinspielungen von einst auch ihre absolute Daseinsberechtigung haben. Schon damals beherrschte RUNNING WILD einen tadellosen Spagat aus Wucht und Melodik, aus Hymnenpotential und Riffgewalt. Wo RUNNING WILD draufstand, steckte – bis auf wenige schattenmachende Ausnahmen – auch RUNNING WILD drin. Ob nun auf "Gates Of Purgatory", "Branded And Exiled" und "Under Jolly Roger" oder eben "The First Years Of Piracy", das 1991 schon genauso viel Freude bereitete wie 2007 und aktuell im Hier und Jetzt.
- Redakteur:
- Marcel Rapp