RUSHMOON - Kill Your Lovers
Mehr über Rushmoon
- Genre:
- Modern Heavy Rock / Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Hellcome
- I'm Electric
- Kiss Of Judas
- Tragedy
- Last Mohawk
- Dance Into The Fire
- Die 4 U
- No Fear
- Beat Myself Blind
- She's Dead
- Blue Monday
Ich erinnere mich noch recht gut an die letzte Demo-CD der bayrischen Formation RUSHMOON. Jener Vier-Tracker aus dem Jahre 2003 zeichnete sich durch eine ordentliche Portion Eigenständigkeit und sehr schöne, einprägsame Melodien aus. Ziemlich lange hat es gedauert, bis das Quintett endlich nachlegt, doch nun gibt es mit "Kill Your Lovers" endlich einen weiteren Longplayer zu beklatschen. Wie es bei Werken aus dem Hause RUSHMOON so ist, sollte man auch mit dieser Platte etwas Geduld haben, denn beim ersten Durchlauf wirken die Songs doch recht sperrig und schwer zugänglich. In dieser mal introvertiert brummelnden, mal fiebrig bebenden und dann wieder federleicht dahingleitenden Musik trifft atemloser Heavy und Alternative Rock auf modernen, sonoren Metal sowie einige Prog- und Pop-Versatzstücke. Die Gitarren rocken und drücken erdig, während der Bass oft lockere und verspielte Läufe hinlegt. All das entspricht eben nicht unbedingt gängigen Hörgewohnheiten, aber genau das macht auch den Reiz dieser CD aus.
Zum Einstieg in "Kill Your Lovers" servieren uns RUSHMOON einen für sie eher ungewöhnlichen flotten Riff-Rocker namens 'Hellcome'. Schon eher typisch für diese Band ist das folgende 'I'm Electric', auf das die oben versuchte Beschreibung ganz gut zutrifft. Eine rockig-moderne Version der legendären "Garage Days"-EP von METALLICA, sagte mein Nachbar, der gestern zufällig vorbei kam und des Nagels Kopf damit nicht allzu weit verfehlte. 'Tragedy' kombiniert ruhige Prog-Rock-Parts mit treibendem Metal und macht dabei eine durchaus anmutige Figur. Den eingängigen Heavy-Groover 'Dance Into The Fire' könnte ein mutiger DJ auch im Radio spielen. 'Die 4 U' dampft, staubt, rockt mächtig energetisch-dynamisch und wird von einem klasse Chorus geschmückt. Irgendwie witzig und cool ist auch die etwas schräg anmutende, wirklich gelungen ins RUSHMOON-Gewand gehüllte Cover-Version des NEW ORDER-Smashers 'Blue Monday'.
Eine interessante und bunte Angelegenheit ist "Kill Your Lovers" also geworden. Freunde von zeitgemäßem, hartem Rock und Metal dürften ihre Freude an der Platte haben. Man sollte allerdings nicht verschweigen, dass die Vorstellung auch hier nicht ganz ohne Schwächen über die Bühne geht. Nicht alle Songs erreichen dasselbe hohe kompositorisches Niveau, einige der Lieder wirken ein wenig fahrig und orientierungslos. Zudem klingt Frontmann Christian, dessen emotionale Stimme ich eigentlich sehr schätze, auf den vorliegenden Aufnahmen irgendwie seltsam gequält und angestrengt. Dennoch ist der Gesamteindruck von "Kill Your Lovers" positiv und recht erfreulich. RUSHMOON haben es mit ihrem originellen und variablen Sound geschafft, sich von der großen grauen Masse der Underground-Acts abzusetzen. Dafür gebührt ihnen Respekt.
Anspieltipps: I'm Electric, Tragedy, Die 4 U, Blue Monday
- Redakteur:
- Martin van der Laan