RYGHäR - Thurmecia Eternal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2021
Mehr über Ryghär
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rafchild Records
- Release:
- 23.09.2021
- A Castle, A Still Lake, A Forest, And A Valley Deep
- Cair Vasturhaf: A Flaming Sunset On The Parapets Of The King Of The Western Sea
- A Desperate Plan On The Field Of Battle
- We Make For The Deeping Pass
- A Baleful Wind Cries Above The Ziggurat Esoternium
- Temple Of The Crystal Spire
- Hammers In The Halls Of The Deep
- In A Land Where The Sun Never Sleeps
- The Witching Blade
Sehr cooles Epic-Metal-Debüt aus Texas, das eure Aufmerksamkeit verdient.
Die als Band augenscheinlich noch recht frisch geschlüpften Texaner RYGHÄR konnten mit ihrer digitalen Debütsingle aus dem letzten Jahr direkt einen Deal bei Rafchild Records ergattern, und so wurde aus den ersten beiden Stahlbrocken inzwischen ein Debütalbum geschmiedet, das auf den schönen Titel "Thurmecia Eternal" hört und von einem sehr ansprechenden Artwork geziert wird. Enthalten sind auf der Scheibe insgesamt neun Tracks bei einer Gesamtspielzeit von knapp vierzig Minuten, wobei drei der Stücke eher als Intros oder Zwischenspiele durchgehen, was dem Spaß am Hören jedoch keinerlei Abbruch tut, denn wer sich so intensiv dem Schaffen von Robert E. Howard beschäftigt, wie es die Texaner tun, und sich dabei mit Leib und Seele in die Tradition des epischen Heavy Metals der Achtziger stellt, der hat ohnehin schon fast alles richtig gemacht.
Als Vergleichsgrößen hört man von hier und da die üblichen großen Veteranenbands des Genres, seien es MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL oder BROCAS HELM und IRONSWORD. Diese Vergleiche kann ich zwar auch ganz gut nachvollziehen, ohne dass RYGHÄR wirklich wie eine der genannten Bands klingen würde. Dennoch verfolgt die Band ganz deutlich einen vergleichbaren stilistischen Ansatz, und so gibt es natürlich immer wieder Momente, in denen sich der Hörer denken wird, dass dieses plötzlich aus dem Nichts kommende flammende Solo bestimmt auch Mark Shelton oder Jerry Fogle an genau dieser Stelle platziert hätten.
Eine Band, die mir jedoch die ganze Scheibe über immer und immer wieder in den Sinn kommt, das ist DEEP SWITCH und deren Underground-Klassiker "Nine Inches Of God", denn es erinnert mich sowohl Ryghär Highwinds Stimme, gerade in den melodischen, weichen Momenten der ersten Stücken, ganz frappierend an jene von Mark Ingle; und auch der markante Keyboard-Einsatz leistet einer ähnlichen Stimmung Vorschub, die einst Songs wie 'Time Machine' oder 'Lovers Of A Dream' erzeugten. Die Gitarren bieten derweil eine sehr feine Mischung aus epischen, verspielten Leadgitarren und dem direkten und schnörkellosen Drive der Rhythmusarbeit. Der Bass schlägt nicht immer richtig durch, aber wenn es tut, wie etwa beim starken Opener 'A Castle, A Still Lake, A Forest And Valley Deep', dann kann man auch hier die Referenz zu der Band vom Pass der Spinne ganz gut nachvollziehen.
Für noch höhere Weihen fehlt es der Band noch ein wenig an kompositorischer Stringenz und das Klangbild ist hier und da vielleicht auch einen Tick zu sehr verhallt, wie etwa bei 'Hammers In The Halls Of The Deep', das auch recht derb geröhrt wird, und trotzdem eine lässige Hymne abgibt. Aber ansonsten sind sämtliche Grundzutaten dieser Epic-Metal-Mélange richtig fein, und die Freude, die ich habe, wenn ich an DEEP SWITCH erinnert werde, die darf man gar nicht hoch genug einschätzen. Auf jeden Fall ein Newcomer, den die Epiker unter uns unbedingt im Auge behalten sollten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle