SACRED GATE - Tides Of War
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2013
Mehr über Sacred Gate
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 19.04.2013
- The Coming Storm
- The Immortal One
- Tides Of War
- Defenders (Valour Is In Our Blood)
- Gates Of Fire
- Never To Return
- The Final March
- Spartan Killing Machine
- Path To Glory
- The Battle Of Thermopylae
Mit ihrem Zweitling vertont die Band die epische Schlacht bei den Thermopylen.
Die Mönchengladbacher SACRED GATE haben mich mit ihrer ersten Promo-EP und ihrem Debütalbum "When Eternity Ends" aus dem Stand begeistert und sind nun bereits binnen Jahresfrist mit einem Nachfolger am Start, der auf den Namen "Tides Of War" hört und sich als Konzeptalbum der Thermopylen-Schlacht der Spartaner gegen die Perser widmet. Ein sehr buntes, aber wirklich tolles Artwork von J. P. Fournier ziert das Album, und das episch-orchestrale Intro versetzt den Hörer in die richtige cineastische Stimmung, um einer weiteren Version der "300"-Geschichte um die Herren Leonidas und Xerxes zu lauschen.
Dieses Thema greift der flott dahin stampfende Opener 'The Immortal One' auch gleich treffend auf. Eine Hymne an Ares, den Herrn des Krieges, die sich musikalisch eines maidenesk pumpenden Basses, martialischer Kriegerrefrains der Marke J.D. Kimball und in der Melodieführung natürlich auch ein wenig der gepflegten Teutonik bedient, macht den Anfang. Das Titelstück hat hier und da einen stärkeren Hang gen Power/Thrash, setzt mit einem epischen Zwischenstück allerdings auch andere Akzente.
In der weiteren Folge finden wir bei einigen Stücken weitere NWoBHM-Zitate, aber auch stilistische Querverweise zu den obligatorischen Vorbildern, wenn man sich an die Vertonung historischer Schlachten macht. So ist 'Defenders' nicht ganz überraschend ein feiner Mix aus MAIDEN, MANOWAR und bei einigen Leads auch MOTÖRHEAD, während 'Gates Of Fire' eine feine melodische Speed-Granate abfeuert und 'Never To Return' eine Power-Ballade abgibt, die auch ICED EARTH zu Barlow-Zeiten gut zu Gesicht gestanden hätte. Jim Overs voluminöse, nicht zu hohe Stimme ist hierfür wie geschaffen, und auch die leicht hellisch anmutenden Akustikgitarrenarrangements werten das Stück stark auf.
Im Kernstück des Albums angelangt, setzt ein langes, schönes Instrumental in der besten Tradition RUNNING WILDs den Auftakt für das massive, harte, im Riffing erneut relativ thrashige 'Spartan Killing Machine', bevor es zum Ende hin mit 'Path To Glory' und dem großartigen Zwölfminüter 'The Battle Of Thermopylae' noch einmal sehr episch und monumental wird. Letztlich liefert die Band also noch einmal genau das, was die Sehnsüchte der Zielgruppe rundum befriedigen dürfte.
Natürlich gewinnt die Band weder mit musikalischen Oeuvre noch mit der Themenwahl einen Originalitätspreis, aber darum geht es hier gar nicht. Die musikalischen Einflüsse sind gekonnt umgesetzt und dabei mit eingängigen Songs und ein wenig eigener Würze garniert. Auch die konzeptionelle Aufbereitung des Stoffs ist gelungen, und da zwei Bandmitglieder griechische Wurzeln haben, drängt sich die Spartaner-Thematik ebenso auf, wie der Hang zum traditionellen epischen Metal mit viel Melodie und heroischem Gesang. So ziehe ich einmal mehr den Hut vor SACRED GATE und hoffe darauf, die Band bald einmal live erleben zu können, denn solche hymnischen Songs schreien auf jeden Fall danach, von einer Meute mit gereckten Fäusten mitgesungen zu werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle