SACRED OATH - A Crystal Revision
Mehr über Sacred Oath
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Eigenvertreib
- The End
- Two Powers
- The Omen
- Message To The Children
- A Crystal Vision
- Magick Son
- The Beginning
- The Invocation
- Shadow Out Of Time
- The Ferryman's Lair
- Rising From The Grave
Beim Namen SACRED OATH werden einige Underground-Freaks sicherlich hellhörig werden. Hat das US Quartett im Jahre 1987 eine amtliche Granate verschachtelten US-Metals unters Volk zu bringen versucht. Versucht deshalb, weil die Resonanz auf "A Crystal Vision" extrem mager ausfiel. Lediglich der ganz kleine Undergroundzirkel nahm überhaupt Notiz von der Band und so brach sie nach einiger Zeit auseinander. Mainman Rob Thorne, der bei SACRED OATH hauptamtlich für Gesang und Gitarre verantwortlich war, gründete daraufhin die weitaus ruhigere Kapelle SOUNDSCAPE, bei denen er auch noch für massive Keyboardeinsätze zuständig war. Nach einiger Zeit bemerkte er aber, dass es wohl doch ein gewisses Interesse an seiner alten Band gab und so sind SACRED OATH seit circa 1998 wieder aktiv.
Während die alten Aufnahmen vor ein paar Jahren auf Sentinel Steel Records als CD erschienen sind, hat man sich 1998 dazu entschlossen, das komplette Album in Originalbesetzung neu einzuspielen. Einige Appetithäppchen waren bereits auf der Sentinel-Steel-Veröffentlichung vertreten, heuer liegt uns das gesamte Werk inklusive zweier neuer Nummern vor (''The End' und 'The Invocation'). Aber der Reihe nach.
Für alle, die mit der Band bislang nicht Berührung gekommen sind, hier erst einmal eine stilistische Eingliederung:
Vertrackter, aber dennoch ungezügelter US Metal mit treibenden Powerriffs wird hier mit unerwarteten Rhythmuswechseln unterlegt. Es entsteht ein sehr hoher Langzeitfaktor, denn Nummern, wie das lange 'Message To The Children' schicken den Hörer auf eine Entdeckungsreise, die auch nach etlichen Wiederholungsschleifen noch Neues offeriert. Die Gitarristen säbeln sich die Fingerkuppen wund und der Bass pumpt herrliche fette Schübe in die Magengrube. Erinnerungen an selige Zeiten früher Werke der dänischen Götterkombo MERCYFUL FATE werden wach. Und genau an dieser Stelle wird jetzt bestimmt der ein oder andere Leser zusammen zucken. Ja, auch Rob Thorne geht mit seinem Gesang teilweise in beängstigende Höhen und wird damit nicht auf Gegenliebe stoßen. Im Gegensatz zum King übertreibt er es damit aber nicht und reizt es auch nicht bis zum Erbrechen aus. Vielmehr variiert er seinen Stil immer dem Song angepasst. Da kommen dann gern mal tiefere Growler und einige Choruspassagen, wie in 'Magick Son' oder 'Rising From The Grave', werden unwillkürliche Mitsinginstinkte wecken.
So sollte dieses Album vom musikalischen Standpunkt her eigentlich jeden Freund anspruchsvoller Powermucke ansprechen. Wer glaubt beim atemberaubenden Opener 'The End', eben jenes würde über ihn herein brechen, wird nämlich im direkten Anschluss von einer Killerhookline in die Knie gezwungen. Der Refrain von 'Two Powers' ist nämlich so was von dicht an einem Ohrwurm dran, dranner geht es gar nicht. Mit einem erträglicheren Sänger – ich liebe diese spitzen Schreie! – könnte man diese Nummer auch Freunden melodischerer Acts anbieten. Ihren vollen Glanz entfalten SACRED OATH allerdings im hackenden Midtempo oder bei längeren Kompositionen. Hierzu verweise ich auf den gnadenlosen Titeltrack und das superbe 'The Ferryman’s Lair', welches einen dichten Orientteppich als Unterlage nutzt. "MAIDEN on Speed" könnte man an solchen Stellen sicherlich als Anhaltspunkt anbringen und damit ist die Nähe zu AGENT STEEL auch schon gegeben.
Und weil das alles so herrlich flauschig durch meine Löffel gerattert ist, bin ich umso erfreuter euch mitteilen zu können, dass Rob mir gleich auch noch zwei neue Songs vom nächsten Album mitgeschickt hat. Ja! Es wird ein neues Album geben. Und wenn man 'Battle Cry' und 'Prophecy' als Maßstab werten kann, dann steht uns hier ein Killer-Album ins Haus! Die Jungs haben nämlich nichts verlernt und auch ihren Stil nicht verändert. Freunde, da heißt es Ausschau halten. Wir werden berichten!
Einziges Manko dieser CD ist ihr Erscheinungsbild. Die Chose gibt es leider nur im Pappschuber, ohne Booklet und Texte und sieht eher wie eine Promo aus. Seltsam.
Anspieltipps: The End; Two Powers; The Ferryman’s Lair; Shadow Out Of Time; A Crystal Vision; The Invocation
- Redakteur:
- Holger Andrae