SACRED STEEL - Heavy Metal Sacrifice
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2016
Mehr über Sacred Steel
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cruz Del Sur (ALIVE)
- Release:
- 14.10.2016
- Into Glory Ride
- Heavy Metal Sacrifice
- The Sign Of The Skull
- Hail The Godz Of War
- Vulture Priest
- Children Of The Sky
- Let There Be Steel
- Chaos Unleashed
- The Dead Walk The Earth
- Beyon The Gates Of Nineveh
- Iron Donkey
Echter Power Metal aus deutschen Landen.
Die süddeutschen Metaler von SACRED STEEL führen den "Heavy Metal Sacrifice" durch. Nun ja, der Albentitel ist nicht die Krone der metallischen Kreativität, aber egal. Mit '(Intro) Glory Ride' geht es los, und dann kommt das, was man bei SACRED STEEL erwarten darf: Fette Gitarrenriffs, die sich wesentlich mehr am US-Metal als an deutschem 80er-Stahl orientieren, und wie immer die Reibeisenstimme von Gerrit P. Mutz, der weiter mit einer der großen Love-It-Or-Hate-It-Stimmen ausgestattet ist. Anders als auf den frühesten Werken spart er sich manchmal die ganz hohen Kopfstimmenausflüge, klingt dafür in den tieferen Lagen umso kräftiger.
Ganz ehrlich: Die Jungs sind seit den späten 90ern enorm gereift. Das Songwriting ist ausgeglichener, die Produktion ist deutlich ausgewogener (aber nicht modern), und im Bereich der Instrumentalfraktion klingt das alles wesentlich tighter. Wobei hier natürlich erwähnt werden darf, dass außer Gerrit nur Schlagzeuger Mathias Straub von der "alten" Besetzung der ersten Jahre übrig ist. Das soll natürlich die Leistung der frühen Jahre nicht schmälern. Das Debütalbum ist für mich z.B. weiter ein großer Underground-Tip, den man kennen sollte.
Ich freue mich, dass die Band weiterhin in großartiger Form ist. Dabei wird das Tempo gekonnt variiert, die Songs sind für Mutz-Verhältnisse teilweise sehr melodisch, ohne irgendwie verweichlicht zu klingen. Hier gibt es nur echten Old-School-Heavy-Metal - SACRED STEEL steht für Kompromisslosigkeit. 'Children Of The Sky' wäre sogar ein guter MAIDEN-Song. Und besseren Metal als MAIDEN-Metal gibt es bekanntlich nicht.
Schon immer stand es der Band zugute, eher epische Songs einzubauen. 'The Sign Of The Skull' ist eine dieser Nummern, die irgendwo zwischen MANOWAR und CANDLEMASS platziert werden sollte. Mit 'Let There Be Steel' hat man sogar einen richtigen Epic-Longtrack eingebaut, der zum besten gehört, was uns SACRED STEEL bisher präsentiert hat. Hier wird Speed Metal, Epic Metal und US-Metal in einer perfekten Melange verschmolzen, gewürzt mit etwas IRON MAIDEN. Dieser Song wird hoffentlich die Live-Konzerte prägen!
Etwas vermisse ich die phasenweise eingebauten Death- und Thrash-Metal-Anklänge (hin und wieder schimmern die aber noch durch), die ein besonderes Herausstellungsmerkmal kurz nach der Jahrtausendwende waren. Dafür funktionieren die speedigen Nummern weiter ausgezeichnet. Einen wirklich schwachen Song konnte ich bisher nicht ausmachen. OK, auf die Crossover-Nummer 'Iron Donkey' hätte ich verzichten können, aber das sehe ich eher als Schluss-Gag.
Bewusst habe ich diese Kritik geschrieben, bevor ich die ersten neuen Songs live beim Harder Than Steel Festival gehört habe. Ich befürchte, dass ich dann etwas zu euphorisch sein könnte. Ich wollte eine ehrliche Note geben. Ich versuche es. Das Album ist nämlich auch ohne Live-Erprobung schon ziemlich gutklassig! Die neue Scheibe erscheint natürlich auf CD und als Download. Wer einen der raren LPs will (200 goldene, 300 schwarze Exemplare) sollte schnell zugreifen!
Anspieltipps: Sign Of The Skull, Vulture Priest, Let There Be Steel, Beyond The Gates Of Niniveh
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer