SACRILEGIOUS IMPALEMENT - III - Lux Infera
Mehr über Sacrilegious Impalement
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Woodcut Records
- Release:
- 17.05.2013
- Angel Graves
- Down For Grim Lord
- Scars For Scarred Ones
- For Sins Of The Pigs
- Through Punishing Gates
- Behead The Infants Of God
- Regain The Dormant Realm
- His Gift Embodied
- Deliverance From Unknown
Gutklassiger Schweden Black Metal aus Finnland
Finnland wurde im Kreise der skandinavischen Black-Metal-Nationen meinem Gefühl nach immer etwas nach hinten gestellt (mag daran liegen, dass Finnland nicht zu Skandinavien gehört. - PK), diverse gute Bands gibt es aber auch über IMPALED NAZARENE hinaus. Zu denen gesellen sich auch SACRELIGIOUS IMPALEMENT, die ihr drittes Album seit dem Debüt "Cultus Nex" von 2009 an den Mann bringen. "III: Lux Infera" ist das Schlussstück einer Trilogie und gleichzeitig sowohl der Einstand des neuen Sängers Wrathprayer und des Debüts auf Woodcut Records.
'Angel Graves' groovt mit rockender Doublebass nach einem kurzen, heftigen Blast-Anfang und überrascht auf der Hälfte mit dem ersten und gewiss nicht letzten Solo auf "Lux Infera". Es lässt sich schon jetzt sicher sagen, dass die Beteiligten ihr jeweiliges Instrument beherrschen, hier wird sicher nicht dilettierende Stümperei als "Kunst" verkauft. Ähnlich auch der handwerkliche Aspekt der Kompositionen, es wird nicht das ganze Album stumpf durchgeblastet, sondern die Elemente unterscheiden sich in ihrer Artikulationsweise, was ein Plus für die Dynamik gibt, Wiederholungen sind nicht ermüdend häufig und neue Parts nicht verwirrend. Apropos stumpfe Blasts: es gibt sie sicherlich, wie zum Beispiel im folgenden 'Down For Grim Lord' was eine würdige Hommage an FUNERAL MISTs "Salvation" darstellen könnte, allerdings gilt auch hier: Was einem zunächst brutalst die Frisur neu verföhnt, kann auch anders, schaltet kurz herunter, um aufs neue anzugreifen und erhebt sich gegen Ende in eine schwebende Lead-Melodie.
'Scars For Scarred Ones' lädt wieder zum Headbangen ein und erinnert abwechselnd an WATAIN in allen Phasen oder neure MARDUK. Im Kielwasser der schwedischen Black-Metal-Speerspitze aus Uppsala geht es auch mit 'For Sins Of The Pigs' weiter. Weniger direkt, dafür sinistrer, kriecht der Song mit cleanen Gitarren heran, baut auf, fällt wieder zurück, baut sich weiter auf, um wieder in doublebass-unterlegter, schwedischer Leadgitarre zu enden. Der folgende Marsch 'Through Punishing Gates' geht noch einen Schritt weiter in Richtung "konventionelle Riffs", zumindest was die Struktur derselben angeht, darauf gibt es ein thrashiges, rausgerotztes Solo. Es bleibt traditionell und Riff-betont, doch springt man von Schweden weg in endgültig rockende Gefilde und endet bei mittleren DARKTHRONE. Lustig, aber eher unspektakulär und durchschnittlich. 'Regain The Dormant Realm' geht erst wieder in die Richtung von 'Down For Grim Lord' um dann zum Black'n'Roll umzuschwenken, schwedische Leadgitarre und nettes Solo inklusive. 'His Gift Embodied' ist der letzte "richtige" Song auf dem Album und ähnelt in allen Belangen 'Scars For Sacrred Ones', nur dass er nicht ganz so gut ist, bevor 'Delieverance From The Unknown' den rein instrumentalen und etwas unspektakulären Schlussstrich unter ein im Ganzen gut gelungenes Album setzt.
SACRELIGIOUS IMPALEMENT leistet sich auf dem dritten Album keinerlei besondere Angriffsflächen. Technisch sauber, kompositorisch reif und abwechslungsreich und in einen harschen und druckvollen Sound gekleidet, wird dem geneigten Hörer "III – Lux Infera" präsentiert. Dabei haben diese Finnen etwas unverkennbar schwedisches und sind lieber straight und rifflastig, als sich in atmosphärischem Staubsauger-Sound zu verlieren. Da kann man eigentlich nur empfehlen: Weiter so und beim nächsten mal neben noch besseren Songs hoffentlich ein sehenswertes Artwork. Für alle, die das kommende WATAIN-Album nicht abwarten können, sollten "III: Lux Infera" probehalber mal ein Ohr leihen, auch wenn sicher noch Steigerungspotenzial vorhanden ist.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Christian Schwarzer
