SAINT - Hell Blade
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2010
Mehr über Saint
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rockadrome
- Release:
- 31.01.2010
- (The Ascent)
- The Blade
- To The Cross
- Crying In The Night
- Hell Train
- Endless Night
- You & Me
- New World Order
- SinnerPeace
- Hell Blade
SAINT legen deutlich zu! Josh Kramer zeigt am Gesang eine tadellose Leistung, die Lieder sprechen für sich und mit einem kraftvollen Sound gelingt SAINT ihre beste CD seit Jahren.
Erstmals seit "In The Battle" veröffentlichen SAINT ihre CD nicht in Eigenregie, was ihnen mehr Aufmerksamkeit und einige neue Hörer bringen dürfte. Insgesamt sind die Voraussetzungen für die neue Produktion nahezu optimal, abgerundet wird das Ganze mit einem tollen, old-schooligen Cover.
Im Studio wurde sehr gute Arbeit geleistet, so startet "Hell Blade" mit dem kurzen aber wirkungsvollen Intro namens 'The Ascent'. 'The Blade' eröffnet dann ein Feuerwerk an purem Heavy Metal, das jeden JUDAS PRIEST-Fan begeistern sollte. Auf den erstklassigen Opener folgt mit 'To The Cross' ein echter Hit aus der SAINT-Feder: Fäuste hoch! Headbangen und Mitgrölen ist angesagt. 'Crying In The Night' nimmt im Anschluss etwas Fahrt heraus und SAINT gehen hier gemäßigter zu Werke. Der gelungene, rockige Stampfer verbreitet jedoch eine gute Laune. Das darauf folgende 'Hell Train' lebt von seinem stets präsenten Gitarrenriff, ehe der Zug im Mittelteil an Fahrt aufnimmt und Jerry Johnson an der Gitarre beweist, dass er sein Handwerk versteht! Sein Spiel bereichert diese Veröffentlichung und dermaßen vielseitig hat sich Herr Johnson noch auf keiner SAINT-Produktion präsentiert. Der Ausstieg von Dee Harrington ist somit zu verschmerzen. Melodischer geht es wieder bei 'Endless Night' zu. Auch wenn sich der Großteil der SAINT-Kompositionen in einem ähnlichen Tempo bewegt und möglicherweise ein Kracher ala 'Full Armor' ("In The Battle", 2004) fehlt, so gestalten sich die einzelnen Songs dennoch sehr abwechslungsreich. Ein echter Ausfall ist meines Erachtens auf "Hell Blade" nicht vorhanden, 'You And Me' gehört aber zu den schwächeren Songs im Mittelteil. Das anschließende 'New World Order' lässt die Stimmung wieder deutlich ansteigen und regt im Refrain zum Mitsingen an. Die melodischen Leadgitarren von Jerry Johnson runden diese feine Nummer ab und wenn da nicht schon die Vorfreude auf den Titeltrack wäre, so würde man 'New World Order' noch mal von vorne hören wollen. 'Sinner Peace' fällt im Gegensatz dazu wesentlich schleppender aus und punktet durch seinen Groove. Ein ebenfalls gelungener Refrain fügt sich in das gute Arrangement ein. Es folgt der Höhepunkt des Albums: 'Hell Blade'. Mit dem abschließenden 'Hell Blade' ist SAINT der ganz große Wurf gelungen: Diese - man ist fast geneigt zu sagen "Hymne" - ist eine herausragende Heavy-Metal-Komposition und schon jetzt ein Bandklassiker! Im Mittelteil findet sich sogar ein MANOWAR-ähnlicher Bombastteil. Ja, so einen Song muss man erst mal schreiben. SAINT sind dazu nach wie vor in der Lage und sorgen auch heute noch für positive Überraschungen. Nicht nur wegen ihrer eigenen Atmosphäre und Hits sind SAINT sicherlich kein "JUDAS PRIEST-Klon".
"Hell Blade" ist als Gesamtwerk sehr gut ausgefallen und eine Veröffentlichung, die man am besten komplett anhört - die einzelnen Songs sind sehr passend aneinandergereiht. Es bewegen sich nicht alle Nummern auf dem hohen Niveau der vorhandenen Hits und darüber könnte man auch etwas enttäuscht sein, aber jede hat etwas zu bieten. Definitiv beweisen SAINT auf "Hell Blade" ihre besondere Klasse und sind nach wie vor in der Lage, herausragende Heavy-Metal-Kompositionen zu schreiben. Daher kann man sich nur über die neue SAINT-Produktion freuen und den leicht gealterten Herren um Bandkopf und Bassist Richard Lynch dankbar sein, dass sie uns weiterhin und regelmäßig mit Herzblut ihren Apokalyptischen Heavy Metal bieten!
Weil es SAINT zudem wieder gelungen ist, ein Album mit einer düsteren Atmosphäre zu veröffentlichen (unerreicht: "Time's End", 1986), sind hohe Bewertungen für "Hell Blade" unerlässlich. Reinhören!
Anspieltipps: The Blade, To The Cross, Hell Blade
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Lang