SAINT ASONIA - Extrovert
Mehr über Saint Asonia
- Genre:
- Alternative Metal
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 18.11.2022
- Devastate
- Break The Mold
- Over It
- Wolf
- Better Now
- Chasing The Light
Catchy, kantig und modern.
Als sich im Jahr 2015 Adam Gontier von THREE DAYS GRACE und STAIND-Gitarrero Mike Mushok zusammenfanden, um gemeinsam das neue Projekt SAINT ASONIA anzuschieben, war das für mich als Freund beider Bands ein echter Feiertag. Und glücklicherweise untermauerte das Duo, das von den beiden ART OF DYING-Musikern Cale Gontier und Cody Watkins verstärkt wird, mit den beiden Langdrehern "Saint Asonia" und "Flawed Design" die Vorfreude und lieferte zwei wirklich unterhaltsame Alternative-Metal-Platten ab. Die folgende EP "Introvert" konnte mich etwas früher in diesem Jahr nicht so recht abholen, doch diesen Eindruck könnte nun die zweite EP "Extrovert" vielleicht wieder korrigieren, auch wenn ich die Veröffentlichungspolitik mit zwei EPs innerhalb von zwölf Monaten nicht so recht verstehe. Hätte man daraus nicht auch einfach ein Album machen können?
Geldmacherei hin oder her, musikalisch läuft mir das neue Material direkt deutlich besser rein als die vorherige EP. So ist der Opener 'Devastate' etwa wieder ein wunderbar druckvoller, melodischer und moderner Metal-Brocken, der sich vor allem durch einen wunderbaren Refrain auszeichnet. 'Break The Mold' gefällt mir im Anschluss mit seinem coolen Groove und einer melancholischen Grundstimmung sogar noch besser, bevor 'Over It' sogar noch etwas balladesker und eingängiger zu Werke geht. Auch hier sitzen die Hooklines wieder perfekt und nisten sich problemlos im Langzeitgedächtnis ein. Die Auswahl von 'Wolf' als Single überrascht mich hingegen nach Genuss der gesamten EP sehr, denn die wuchtige Nummer ist für mich der schwächste Track der Kurzrille, die schlussendlich von den beiden erneut eher melancholischen Songs 'Better Now' und 'Chasing The Light' mit einer positiven Note beendet wird.
Musikalisch lässt sich das Quartett dabei weiterhin am besten im amerikanischen Alternative-Metal-Sektor kategorisieren und fliegt recht offensichtlich im Windschatten von Bands wie SHINEDOWN, STAIND und in den härteren Momenten auch FIVE FINGER DEATH PUNCH, wobei Mushok und Gontier ihr gemeinsames Projekt mit deutlich mehr Synthesizer-Einschlag versehen, als es die genannten Bands üblicherweise tun. Eine dezente Prise Grunge gibt dem Sound schlussendlich die nötige Kantigkeit, um nicht in der Belanglosigkeit zu verschwinden und vor allem Freunde und Freundinnen der Metalszene aus den frühen Zweitausendern abzuholen.
Genau selbigen kann ich also auch nur empfehlen, SAINT ASONIA und der neuen EP eine Chance zu geben, denn im modernen Metal muss sich das Quartett vor niemandem verstecken. Dass Fans der beiden Vorgänger und der letzten EP ebenfalls blind zuschlagen können, versteht sich demnach wahrscheinlich von selbst.
- Redakteur:
- Tobias Dahs