SAINT VITUS - Saint Vitus
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2019
Mehr über Saint Vitus
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 17.05.2019
- Remains
- A Prelude To
- Bloodshed
- 12 Years In The Tomb
- Wormhole
- Hourglass
- City Park
- Last Breath
- Useless
Neuer alter Scott, sonst alles bem alten.
Wenn eine Band nach über 35 Jahren das Bedürfnis hat, ihr neues Album nach sich selbst zu benennen, kann man durchaus erwarten, dass hier ein programmatisches Statment gemacht wird. Eine Rückkehr zu den Wurzeln liegt nahe, oder eine andere Aussage dazu, wer man denn heutzutage so sei. Und im Falle von "Saint Vitus" kann man immerhin davon sprechen, dass mit der Rückkehr von Scott Reagers ans Mikrofon ein Anschluss an die Frühphase der Doomlegende gesucht wird.
Reagers ersetzte den anderen Scott (Wino), nachdem dieser das letzte Album "Lillie: F-35" einsang und dann während einer Tour in Norwegen mit Drogen erwischt und festgesetzt wurde. Nun darf also Reagers, der in den letzten Jahren bereits einige extrem starke Shows mit Dave Chandler und Kollegen gespielt hat, auch wieder auf Tonträger ran. Ansonsten ist von Rückbesinnung natürlich nichts zu spüren, denn SAINT VITUS klingt halt wie immer, eine solche Rückbesinnung war also einfach nicht nötig. Es gibt wie immer starke Doomsongs, einen rüpeligen Punksong am Schluss und dazwischen Chandlers charakteristisches Gitarrengenudel, entweder als Solo im Song oder als objektiv überflüssiges Zwischenspiel, das man nur mit viel gutem Willen als Instrumentalstück durchgehen lassen kann, das so aber natürlich auch 100% SAINT VITUS ist.
Insofern ist die Sache dann auch eigentlich klar. Fans der Band kommen an "Saint Vitus" nicht vorbei, wem die Band schon immer auf die Nerven ging, der wird auch hier genug zu nörgeln finden. Und dennoch gibt es im Vergleich zum direkten Vorgänger mehr Positives zu vermelden als den Sängerwechsel, denn die eigentlichen Songs sind irgendwie griffiger, von Hits zu sprechen wäre natürlich falsch. Und so wirkt "Saint Vitus" insgesamt runder, durchdachter und kreativ frischer als "Lillie: F-35", auch wenn ich das Gefühl nicht los werde, dass hier noch etwas mehr drin gewesen wäre, gerade nach den wirklich starken Auftritten der letzten Jahre, in denen die Band wirklich viel Spielfreude auf die Bretter brachte. Dennoch, das hier ist ein durch und durch nach SAINT VITUS klingendes Album, das viel Freude macht, wenn man bei dieser Musik von Freude sprechen kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst