SALTATIO MORTIS - Aus der Asche
Mehr über Saltatio Mortis
- Genre:
- Mittelalter Rock
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 31.08.2007
- Prometheus
- Spielmannsschwur
- Uns Gehört Die Welt
- Sieben Raben
- Vaulfen
- Irgendwo In Meinem Geiste
- Koma
- Wirf Den Ersten Stein
- Tod Und Teufel
- Choix Des Dames
- Worte
- Kelch Des Lebens
- Nichts Bleibt Mehr
Als eingefleischter IN-EXTREMO-Fan habe ich mich für "Trittbrettfahrer" a la SALTATIO MORTIS und die x-te Version von Vogelweides 'Palästinalied' bisher nicht besonders interessiert. Das neue Klangwerk von SALTATIO MORTIS dürfte dafür sorgen, dass sich das ändert. Tatsächlich legen die Mittelalterrocker mit "Aus der Asche" ein interessantes, sehr eingängiges und locker tanzbares Album vor, das den einen oder anderen einprägsamen Ohrwurm in die Gehörgänge fräsen dürfte. Gut, Titel wie 'Spielmannsschwur' suggerieren zumindest hinsichtlich des Songtextes kein Abweichen vom Klischee, und auch die Verarbeitung der Zahl sieben, hier mit Track vier unter dem Titel 'Sieben Raben' versucht, nach dem selben Strickmuster zu funktionieren wie SUBWAY TO SALLYs gleichnamiger Song 'Sieben' und IN EXTREMOs gleichnamiges Album "7". Es ist dennoch nicht zu bestreiten, dass SALTATIO MORTIS' Beschwörung der sieben Raben mithilfe sich steigernder Dramatik in den Waden- und Nackenmuskeln kitzelt.
Auch die ruhigen, balladesken Töne kommen auf der dreizehn Tracks enthaltenden Scheibe zum Zuge. So lädt zum Beispiel 'Irgendwo in meinem Geiste' zu nachdenklichem Träumen im langsamen Takt ein und bietet dazu einen lyrisch gelungenen Text, der diesmal erfrischenderweise nicht auf mittelalterliche Metaphorik festgelegt ist. Fast schon Anleihen im Punkrock nehmen SALTATIO MORTIS mit 'Wirf den ersten Stein', einer zwar wieder von Dudelsackpassagen dominierten, aber ebenfalls mit pfiffig-griffigem Text ausgestatteter Rocknummer. 'Tod und Teufel' bietet neben druckvollen Gitarren und folkigen Dudelsäcken eine gelungene Mischung aus spannungsgeladenen, eher finster anmutenden Phrasen und aufgelockertem Refrain. Auch als des Französischen mächtig erweisen sich die Musiker mit der zur Abwechslung wieder einmal sehr traditionell gestalteten Nummer 'Choix Des Dames'. Hier halten sich die rockigen Einflüsse zurück, was in Maßen dargeboten durchaus gut zu ertragen ist, dies insbesondere deshalb, weil das sich anschließende 'Worte' wieder deutlich rockiger und in anregender Rhythmik daher kommt.
Noch einmal wenden sich SALTATIO MORTIS der Melancholie zu und besingen mit 'Nichts bleibt mir' die Erkenntnis eines Helden, der seine Schwächen erkennt. Der Song könnte sich auch auf einer Liedermacherscheibe finden, so sehr sind die rockigen Einflüsse zugunsten akustischer Gitarrensaiten zurückgetreten. Ein schöner Ausklang ist das zum Ende einer ansprechend arrangierten CD, die, ohne wahrlich das Rad neu zu erfinden, Freunde mittelalterlich-folkigen Rocks ansprechen dürfte.
Anspieltipps: Irgendwo in meinem Geiste, Koma, Worte
- Redakteur:
- Erika Becker