SANITY'S RAGE - You Are What You Swallow
Mehr über Sanity's Rage
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.50
- Release:
- 08.12.2012
- The Madness Continues (Intro)
- You Are What You Swallow
- Aberration Mandatory
- Product Of Calamity
- Kisses With Fangs
- Shackles And Shades
- The Wheels Keep Grinding
- Taste Of Decay
- Trinity Of Sorrow
- Once You Cross
- Thumbs Up For The End Of The World
Endlich gibt es den lange erwarteten Longplayer der belgischen Thrasher!
Vor etwa sechs Jahren habe ich die tolle EP "The Rage OF One" dieser belgischen Truppe auf unseren Seiten recht euphorisch besprochen. Für mich stand damals eigentlich fest, dass SANITY'S RAGE reif für einen vernünftigen Plattendeal gewesen wären. Umso erstaunter war ich, dass man von der talentierten Band in den folgenden Jahren nur sehr sporadisch etwas lesen konnte. Und wenn, dann ging es meist um Besetzungswechsel. Hier und da konnte man mit renommierten Bands, wie ONSLAUGHT, GAMA BOMB oder BONDED BY BLOOD Auftritte verbuchen, aber so richtig von der Stelle schien die Band nicht zu kommen.
Nun erscheint in Eigenregie das erste Langrillchen. Produziert von Andy Classen ballern uns die Jungs, die ihre erneuten Besetzungsprobleme mit einem Sessiondrummer lösen mussten, elf saftige Thrashkeulen vor die Backen. Nach einem kurzen Intro, bei welchem ich gleich an Bay-Area-Thrash denken muss, kracht der fünf Minuten lange, durch leicht verschachtelte Rhythmik spannend arrangierte, Titelsong über mich herein. Ein erstklassiger Einstieg. In 'Aberration Mandatory' wird gleich noch ein Gang hoch geschaltet und so fliegt der Finger über die Luftgitarre, als gäbe es kein Morgen. Das hat internationale Klasse. Vor allem der variable Gesang von Kenny Molly weiß, Akzente zu setzen. Immer schön aggressiv, geht er auch mal in keifige Höhen und klingt dabei schön hysterisch. Mag ich. Aber auch die beiden Gitarristen verstehen, zu begeistern. Die melodischen Solopassagen setzen schöne Kontrapunkte zu wüstem Riffgestrüpp und Sessiondrummer Gert Sergeant, der hauptamtlich bei den Kollegen von THE END OF ALL REASON klöppelt, wütet im Hintergrund mit der Präzision eines mit Adrenalin voll gepumpten Kraken.
Im weiteren Verlauf des Albums zeigen die Herrschaften sämtliche Facetten dieser ruppigen Spielart und begehen so nicht den Fehler vieler Artgenossen: "You Are What You Swallow " ist nämlich nicht eindimensional. Während 'Kissing With Fangs' wie ein Tornado über den Hörer hinweg stürmt und man die Musikanten nach den drei Minuten unter einem Wiederbelebungszelt vermutet, knattert das gut sechs Minuten lange 'The Wheels Keep Grinding', dem Titel entsprechend, bösartig aus dem Beschallungstunnel, um den Hörer mit hochtönenden Licks gemächlich zu zerbröseln. Besonders gut gefallen mir natürlich die hektischen Nummern, die, wie zum Beispiel 'Taste Of Decay', wie ein Schwarm Hummeln ins Löchlein sausen und den Chili-Effekt auslösen. Ganz hervorragend.
Ach, einen Bonuspunkt gibt es übrigens für den Songtitel 'Thumbs Up For The End Of The World'. I like.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae