SANTANA - Ultimate Santana
Mehr über Santana
- Genre:
- Rock
- Label:
- Arista/Sony BMG
- Release:
- 19.10.2007
- Into The Night
- Smooth
- Maria Maria
- This Boy's Fire
- She's Not There
- Black Magic Woman
- The Game Of Love
- Samba Pa Ti
- Evil Ways
- Put Your Lights On
- Corazon Espinado
- Who Don't You & I
- Just Feel Better
- Europa (Earth's Cry Heaven's Smile)
- No One To Depend On
- Oye Como Va
- Interplanetary Party
- The Game Of Love
Ultimativ? Die Frage werden sich wohl besonders die etwas älteren Jahrgänge unter den SANTANA-Fans bei der neuesten Compilation des Meisters der lateinamerikanischen Rock-Grooves stellen. Diese nämlich begrenzt das Schaffen des Woodstock-Heroen auf einige Hits aus der Frühzeit und beschränkt sich weitestgehend auf den jüngsten Output des Altmeisters, sprich die letzten beiden Alben. Daher sollte man den Titel der aktuellen Zusammenstellung erst einmal mit Vorsicht genießen.
Allerdings wird man nicht leugnen können, dass SANTANA hier tatsächlich eine ganze Palette echter Hits präsentiert, die größtenteils seinen Wandel vom reinen Instrumentalhelden zum international relevanten Pop-Artisten dokumentieren. Mehr als die Hälfte der 18 kompilierten Stücke sind mit Gaststars entstanden, wobei die Palette von NICKELBACK-Frontmann Chad Kroeger über den charismatischen Steven Tyler bis hin zu Pop-Sternchen wie Jennifer Lopez und Tina Turner reicht. Keine Frage, dieser Mann hat in allen Sparten umfassend mitgemischt, ganz besonders im anwährenden Jahrtausend. Im direkten Vergleich erfährt man dabei jedoch auch, dass sich SANTANAs interessanteste Zeiten nach wie vor auf die persönlichen Anfangstage einschränken lassen, als der Mann mit Nummern wie 'Samba Pa Ti' und natürlich 'Black Magic Woman' Musikgeschichte schrieb.
Woran es den neuen Stücken zum größten Teil leider mangelt, ist diese magische Aura, das spezielle Charisma, das die Noten des Latino-Gitarristen auszeichnet. Stücke wie 'Into The Night', 'Maria Maria' und 'The Game Of Love' lassen sich unter der Hauptkategorie "leicht verdaulicher Radiorock" zusammenfassen, 'This Boy's Fire' und 'Why Don't You And I' wiederum distanzieren sich partiell sogar ganz gewaltig von den Wurzeln des Namensgebers. Gemein ist ihnen lediglich, dass man sie allesamt nicht mit dem Feuer des jungen Carlos Santana vergleichen kann. Lediglich Everlasts Beitrag 'Put Your Light On' und 'Just Feel Better' mit einem gut aufgelegten Steven Tyler hinterm Mikro rocken in gewohnter Manier, wenngleich hier auch kaum Parallelen zu 'Black Magic Woman' und Co. auszumachen sind.
Um es deutlich zu machen: Auf "Ultimate Santana" prallen musikalische Welten aufeinander und harmonieren dementsprechend nicht immer bedingungslos. Es ist eben schwierig, einen derartigen musikalischen Wandel, wie ihn SANTANA im Laufe der vergangenen vier Dekaden vollzogen hat, inhaltlich auf einen Nenner zu bringen. Die Fans der jüngeren Generation werden sich sicherlich nicht allzu viel aus dem klassischen Gitarrenrock des Herren machen, Altrocker hingegen verpönen SANTANAs Schritt in Richtung Popmusik. Daher ist der Titel "Ultimate Santana" definitiv keine günstige Wahl, da hier Erwartungen geweckt werden, die auf keiner Seite restlos erfüllt werden können. Und dennoch gibt's von dieser Seite eine leicht eingeschränkte Empfehlung, da zum ersten Mal überhaupt in der Laufbahn des Gitarristen Klassik und Moderne zusammengefügt werden. Für Einsteiger in die bunte Welt des Saitenmageirs scheint die Compilation daher wirklich sehr gut geeignet.
Anspieltipps: Black Magic Woman, Samba Pa Ti, Corazon Espinado
- Redakteur:
- Björn Backes