SATELLITE YEAR, THE - Mission: Polarlights
Mehr über Satellite Year, The
- Genre:
- Rock / Pop
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Midsummer (Cargo Records)
- Release:
- 22.04.2011
- ...And We Will Dance To Your Heartbeat
- Because This Ain't Vegas
- Girls Go Movie
- Scene Scene Scenery (We Are So Far From Perfect)
- Citizens. Districts. Telescopes
- Jelly, Jelly, How To Survive Such A Trip?
- Il Y A Que La Vérité Qui Blesse
- You Are Fiction / I Am Actor
- Yeah, The Ocean!
- Give Up, God!
- A Campus: A Heart: A Star
- 'C' Is For Competition (We May Collide)
- Actio Equals Reactio
Sechs Saarländer begeben sich mit ziemlich ansprechender Mucke mit deutlicher Pop-Schlagseite auf die Reise zu den Polarlichtern.
THE SATELLITE YEAR sind eine dieser Bands, die nicht erst ein paar Versuche benötigen, um ihren eigenen Stil zu finden und so richtig auszufeilen, denn bereits das Debütalbum "Mission: Polarlights" ist ein von vorn bis hinten stimmiger Rundling, der den Hörer schnell zu packen vermag, so einen dieser wenig kantige und überhaupt nicht lautmalerisch daherkommende Stil anspricht. Nein, von einer Rockscheibe kann man hier kaum mehr reden. Um es ganz deutlich zu machen: Pop ist auf "Mission: Polarlights" mehr als nur eine Randnotiz - jedoch gibt es dutzendfach griffige Melodien und wunderbar eingängige Songs. Vor allem die mehrstimmigen Gesangslinien veredeln die Stücke. Da kann einem auch mal ganz ohne krachende Gitarren und markiges Gebrüll warm ums Herz werden. Meistens kommen die Nummern mit einem schönen Drive um die Ecke und entwickeln einen feinen Spannungsbogen, der in den immer sehr eingängigen Refrains kulminiert. Hört nur einmal die fantastischen 'Girls Go Movie' und 'Scene Scene Scenery' - und ihr wisst, was ich meine.
Die stilistische Melange der Saarländer kennt einige Facetten - immer wieder scheint ein bisschen Alternative, Emo und Pop Punk durch, hier und da auch ein wenig Elektro (wohl dosiert und damit durchaus ansprechend) und im Mittelteil von 'Girls Go Movie' geht man sogar mal kurz mit Post Rock schwanger. Insgesamt ist selbst bei den etwas rockigeren Nummern aber vor allem die deutliche Pop-Schlagseite nicht zu verleugnen. Aus stilistischer Sicht mag das gar nicht mal so interessant klingen, da THE SATELLITE YEAR das Rad nun nicht gerade neu erfinden, dennoch klingt ihre Mucke so ausgefeilt und kompositorisch ansprechend, so dass man ihnen ein sehr gefälliges Musikschaffen attestieren darf. Auch wenn nicht jedes Stück gleich mitreißend ausfällt, so ist der sommerlich-relaxt klingende Rundling definitiv hörenswert. Es gibt etliche Songs wie die oben genannten mit, wenn man so will, Hitpotenzial - auch wenn die Stücke zunächst recht unspektakulär wirken mögen, entfalten sie sich ab dem zweiten oder dritten Hördurchlauf vollends und fräsen sich nicht selten mit teils wirklich tollen Melodien ins Hirn. Das kommt schon richtig gut rüber, wobei es eben auch stets ziemlich seicht zugeht. Vor allem soundtechnisch fällt "Mission: Polarlights" ziemlich glattgebügelt aus. Auch in Sachen Songaufbau haben THE SATELLITE YEAR recht wenig Abwechslung zu bieten, allerdings sind die Songs oftmals gut genug, um auch nach Schema F zu funktionieren, sodass dieser Umstand nicht allzu negativ ins Gewicht fällt. Dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass die Band hier noch ein bisschen Steigerungspotenzial verschenkt.
Es ist offensichtlich, dass die Band songschreiberisch einiges drauf hat und die Musiker mit viel Herzblut bei der Sache sind. Da wurde schon vieles richtig gemacht, vor allem in Sachen Eingängigkeit und Ohrwurmcharakter der zugegebenermaßen recht poppigen Songs. Um dem für ein Debütalbum ohnehin schon großen Wurf noch einen draufzusetzen, bedarf es auf dem nächsten Rundling im Grunde genommen nur noch ein paar mehr Überraschungsmomente oder einer etwas unkonventionelleren Herangehensweise an das ein oder andere Stück. Man darf definitiv gespannt sein, was THE SATELLITE YEAR noch so von sich hören lassen werden.
Anspieltipps: Girls Go Movie, Scene Scene Scenery (We Are So Far From Perfect), Yeah, The Ocean!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer