SATYRICON - The Age Of Nero
Mehr über Satyricon
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Roadrunner / Warnerer
- Release:
- 14.11.2008
- Commando
- The Wolfpack
- Black Crow on a Tombstone
- Die By My Hand
- My Skin is Cold
- The Sign of the Trident
- Last Man Standing
- Den Siste
Das neue Album der Herren Satyr und Frost überrascht zwar nicht, aber es rockt!
Der Rock'n'Roll und der Groove haben sich ja inzwischen ziemlich hartnäckig eingenistet im norwegischen Black Metal. Doch zum Glück fahren nicht alle befallenen Bands die gleiche Schiene, sondern sie haben völlig verschiedene Ansätze, die es alle in sich haben und die stilistischen Wandlungen spannend halten. So schaffte es die Truppe von Frost und Satyr vor ein paar Jahren mit einigen Stücken auf "Volcano" erstmals, die an sich sehr organischen und warmen Rock'n'Roll-Elemente mit technoider, ja fast steriler Kälte im Bereich der Produktion und der schwarzmetallischen Aura zu kombinieren, wie man es sonst im Black-Metal-Lager noch nicht vernommen hatte.
Diesen Ansatz haben die Oslo-Blackies mit "Now, Diabolical" auf die Spitze getrieben, wobei das Album für mich doch gewisse Schwächen aufwies und nicht die nihilistische Bosheit des Vorgängers erreichte. Darüber hinaus auch nicht die kompositorische Variabilität. Die neue Scheibe liegt aus meiner Sicht irgendwo zwischen den beiden Vorgängern und schlägt den Vorgänger relativ knapp, ohne dabei ganz an "Volcano" ran zu kommen. Mir gefallen auf jeden Fall die vielen Tempowechsel sehr gut, und auch die Art und Weise, wie die Norweger die düstere, chorale Epik eines Stückes wie 'Die By My Hand' dem mit eiskaltem Händchen rockenden Opener 'Commando' gegenüber stellen, weiß zu überzeugen.
Am besten gefallen mir daneben das mächtig drückende und von einem tollen Refrain gezierte 'Black Crow On A Tombstone' und die zähreren, doomigen Momente und Riffs bei 'My Skin Is Cold' und dem Abschluss-Doppel. Was allerdings an "The Age Of Nero" nicht negativ auffällt, aber doch nachdenklich stimmt, ist die Feststellung, dass SATYRICON ein wenig satt geworden scheint. Die Band stand lange Zeit für Innovation und Fortschritt, ohne den Stil zu brechen, und mittlerweile hat doch eine gewisse Stagnation Einzug gehalten. Mit der neuen Scheibe und deren Vorgänger ist die Musik SATYRICONs nicht mehr überraschend und wegweisend, sondern "nur noch" überzeugend. Es bleibt demnach ein schönes Album, das zwar gefällt, aber nur wenige überraschen wird.
Anspieltipps: Commando, Black Crow On A Tombstone, Den Siste
Wer wissen will, was die Kollegen denken, der klickt sich zur Gruppentherapie.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle