SATYRUS - Rites
Mehr über Satyrus
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 28.05.2021
- Black Satyrus
- Shovel
- Swirl
- Stigma
- Trailblazer
Ihr mögt BLACK SABBATH, Doom und okkulte Texte? Here you go!
Sonderlich schwierig ist es nicht, eine Zielgruppe für diese Band zu finden. Wer mit Doom generell nichts anzufangen weiß, okkult angehauchte Texten eher zum Davonlaufen findet und die frühen BLACK SABBATH womöglich nicht mal ansatzweise schätzt, darf also gerne bereits hier zu lesen aufhören. Wer dagegen drei mal hintereinander laut "hier" brüllt, wenn die erwähnten Vokabeln fallen, sollte sich den Bandnamen SATYRUS gut merken.
Die 2016 in Palermo aus der Taufe gehobene Band hat sich nämlich exakt jener Gangart verschrieben und legt mit "Rites" ein dementsprechend tönendes Debütalbum vor. Dieses wurde zwar an sich bereits im letzten Jahr in Eigenregie veröffentlicht, steigt aber erst jetzt mit Hilfe des einschlägig orientierten Labels Argonauta Records einigermaßen aus den Untiefen des Undergrounds empor.
Die Sizilianer kredenzen ihre Melange handwerklich ordentlich und solide. Und das nicht nur aus Überzeugung und mit entsprechender Hingabe, sondern durch cineastische Zusatzmittelchen sogar mit einem dezenten Horror-Film-Flair. So kommen etwa in der eröffnenden, satte zwölf Minuten für Dröhnung sorgenden Band-Hymne 'Black Satyrus' nicht nur sakrale Chöre zum Einsatz, sondern sogar Aleister Crowley persönlich, wenn auch nur in Form von eingespielten Sprach-Samples.
Für nicht minder ergreifende und fesselnde Beiträge sorgt aber auch Frankie Pizzimenti. Der Riff-Beauftragte der Band wird seinen Abschluss an der Iommi-Akademie zwar ohnehin nicht abstreiten wollen, man darf ihm aber durchaus unterstellen, in seinem Jahrgang wohl einer der "Oberstreber" gewesen zu sein. Doch das dürfte Frankie nicht weiter kratzen, schließlich hätte er dann womöglich den ähnlich tickenden Johannes Passafiume niemals kennengelernt. Doch das war wichtig, denn Johannes (endlich mal Musiker aus dieser Ecke, die sich weder Pseudonyme geben müssen, noch ihre Identitäten hinter einzelnen Buchstaben verbergen!) vermag das weinerliche Element von OZZYs Gesang in jungen Jahren perfekt wiederzugeben.
Da er an sich jedoch eine wesentlich rauere Stimme besitzt, und die Band im Verlauf der Spielzeit auf akzentuierte Tempowechsel setzt, um für ein Mindestmaß an Abwechslung zu sorgen, haben wir es keineswegs mit einer SABBATH-Klon-Truppe zu tun. Zwar stellt die Rhythmusfraktion mit 'Stigma' knapp vor Schluss noch einmal das glatte Gegenteil unter Beweis, doch sowohl die dreckig-rockige Gitarre als auch der hier etwas schräg angelegte Gesang lassen eher an PENTAGRAM als an die Genre-Initiatoren aus Birmingham denken.
Freunde der Langsamkeit, ihr wisst was zu tun ist!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer