SAULT - Seeds Of Power
Mehr über Sault
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.03.2018
- Balance
- Guilt
- Adonai
- Entropy
- Fragile
- Peaceful Moment
- Save Myself
- Last Man Standing
- Null Space
- Broken Tongue
Stereotypischer Modern-Metal-Einstand mit namhaften Musikern.
Da scheint jemand bei seiner Hauptband nicht ganz ausgelastet zu sein. Bassist Sean Tibbetts, hauptberuflich bei KAMELOT angestellt, möchte sich kreativ nun selbst gerne ein bisschen austoben und hat gemeinsam mit Sänger Benjamin Riggs von ARCANIUM und Gitarrist Curtis Jay die Modern-Metal-Band SAULT aus der Taufe gehoben. Mit "Seeds Of Power" legen uns die Amis ihre erste Scheibe auf den Tisch, die sie mit tatkräftiger Unterstützung von Matt Thompson (King Diamond) und Casey Grillo (Kamelot) am Schlagzeug eingezimmert haben. So, haben wir die Personalien erst einmal abgehandelt.
Musikalisch sind die knapp 38 Minuten ein Bastard aus DISTURBED und ALTER BRIDGE. Sänger Benjamin Riggs steht dabei ganz klar im Vordergrund. Er kommt sowohl David Draiman als auch (in Ansätzen) Myles Kennedy sehr nah und drückt der Musik definitiv seinen Stempel auf. Sein Gesang ist ein großer Trumpf, wenn auch ein wenig die Eigenständigkeit fehlt. Der gesamte Vortrag ist stets melodisch mit einer leicht kratzigen Prise, die gerade in den härteren Passagen super funktioniert. Die Band legt wenig Wert auf Atmosphäre, erweiterte Songaufbauten oder jegliche Form von Firlefanz, denn radiotauglich muss es sein - da sind die kurzen Soli schon das höchste der Gefühle. Kein Wunder also, dass die magische 4-Minuten-Grenze nur ganz selten angekratzt wird. Das ist so vorhersehbar und nach klassischem Modern-Metal-Schema F, dass es schon fast weh tut. Überraschungen sind im vorliegenden Fall absolut Fehlanzeige.
Für alle Gegner von moderner, allzu radiokompatibler Rockmusik dürften SAULT ein gefundenes Fressen sein, für Sympathisanten ebenso. Mich können die Jungs nur selten wirklich überzeugen, leisten sich aber auch keinen richtigen Ausfall. Mit 'Adonai' haben sie sogar einen wahren Hit geschrieben, der in Übersee definitiv funktionieren sollte. Die Produktion ist für ein selbst produziertes Werk amtlich, um aber in der oberen Liga mitspielen zu können, müssen Tibbetts und Co. beim nächsten Mal noch eine Schippe drauflegen. Angenehm ist auf jeden Fall, dass die Klampfen schieben und auch der Bass ordentlich dagegen hält. Wen wundert das schon, wenn der Chef die vier Saiten zupft. Allein aufgrund der Namen der beteiligten Musiker sollte ein Deal nur noch Formsache sein. Bis dahin könnt ihr die Scheibe über die Homepage der Band beziehen. Kann man nicht viel falsch machen.
Anspieltipps: Adonai, Save Myself
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach