SAVAGE GRACE - After The Fall From Grace (Reissue)
Mehr über Savage Grace
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 18.02.2022
- Call To Arms
- We Came, We Saw, We Conquered
- After The Fall From Grace
- Trial By Fire
- Palestinia
- Age Of Innocence
- Flesh And Blood
- Destination Unknown
- Tales Of Mystery
- Ride Into The Night
- We March On
- The Healing Hand
- Burn (DEEP PURPLE Cover)
- Mainline Lover
- Bare Bottom Blues
- Such A Dirty Mind
Der Genialität zweiter Streich
Irgendwo habe ich gelesen, dass SAVAGE GRACE gemeinsam mit HELLOWEEN zur "Walls Of Jericho"-Zeit den einen oder anderen Gig beschritt. Allein die Vorstellung, diese aufeinander aufbauenden Meilensteine von zwei blutjungen, hungrigen und den melodischen Speed Metal aus dem Effeff beherrschenden Bands mit all der feiernden Anhängerschaft live zu hören, lässt mein Höschen schon nass werden. Leider bin ich mit Baujahr 1988 doch recht weit weg, um den Zauber von einst auch live vor den Latz geknallt bekommen zu haben, doch zumindest dieser eine Gig – Logue mit MASTERS OF DISGUISE unter dem Banner SAVAGE GRACE – kam zumindest der Vorstellung schon halbwegs nahe. Richtig, ich spreche vom Metropole Ruhr Festival im April 2010 in der Oberhausener Turbinenhalle, den ich bei meiner Rezension zum Debüt-Re-Release schon eingangs erwähnte.
Und nun erscheint auch vom SAVAGE GRACE-Zweitwerk ein mehr als üppiges und im Sound überarbeiteter Re-Release, der sich sehen und hören lassen kann. Generell hat sich die Band ein wenig melodischer und hymnischer eingestimmt als sie noch auf "Master Of Disguise" agierte: Das Hauptaugenmerk liegt auf den Refrains und auf den Harmonien, sind vor allem mein persönlicher SAVAGE GRACE-Türöffner 'We Came, We Saw, We Conquer' und 'Destination Unknown' doch Paradebeispiele für die Catchiness des kompletten Bollwerks. Das soll aber nicht heißen, dass sich die Amis um Chris Logue, der nach dem Debüt Mike Smith am Mikro ersetzte und fortan für Gesang und das Flitzefinger-Riffing zuständig war, kein Inferno mehr präsentierten, im Gegenteil: Auch 36 Jahre später sorgen – mit etwas klarerem Sound ohne jedoch die Magie des Originals weggewischt zu haben – das höllische 'Trial By Fire' und 'Age Of Innocence' für absolute Freudenstürme bei Speed-Metallern von Welt. Erhaben ist "After The Fall From Grace" also allemale.
Und wie das Debüt wurden auch einige Kirschen auf den US-Speed-Metal-Eisbecher gelegt, gibt es auf der zweiten CD die Originalaufnahmen der 1987er "Ride Into The Night"-EP inklusive hörenswertem DEEP PURPLE-Cover von 'Burn' zu bewundern. Es bleibt also weiter feurig. Und wem das noch nicht genug war, der bekommt mit den Live-Versionen von 'Bare Bottom Blues' und 'Such A Dirty Mind' von 1982, sowie dem 1991er Compilation-Bonbon 'Mainline Lover' die absolute Vollbedienung. Mehr SAVAGE GRACE, mehr Nostalgie, mehr Zauber im US Metal als auf dem After The Fall From Grace"-Re-Release geht einfach nicht.
Bleibt indes zu hoffen – und ein paar Vöglein haben dies bereits von den Dächern gepfiffen – das künftig wohl noch etwas von SAVAGE GRACE kommt, wird der Bandname doch häufig mit dem Brasilianer Kiko Shred in Verbindung gebracht. Was die Zukunft auch noch bringen wird, erinnere ich mich doch gerne an mein persönliches Aha-Erlebnis kurz vor und inmitten des SAVAGE GRACE-Auftritts beim Metropole Ruhr Festival vor fast 12 Jahren. Welch wunderbare Erinnerungen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp