SAVAGE LANDS - Army Of Trees
Mehr über Savage Lands
- Genre:
- Modern Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 14.02.2025
- Black Rock Heart
- Ruling Queen
- The Last Howl
- No Remedy
- Out Of Breath
- Better Man
- Never Be Up
- Army Of Trees
- Visions Of Life
- Addicted
Support erforderlich - und hochverdient!
Wenn man sich die Grundintention hinter einem Projekt wie SAVAGE LANDS genauer anschaut, könnte einen spontan mal wieder eine Gänsehaut überkommen, weil es Errungenschaften gibt, die wohl nur die Metalszene vorweisen kann. Zu denen gehört definitiv auch dieses im Jahr 2022 von Gitarrist Sylvain Demercastel ins Leben gerufene Projekt. Der Schutz des weltweiten Ökosystems steht im Vordergrund, und zu diesem Zwecke möchte die Band möglichst große finanzielle Mittel sammeln, um beispielsweise den Regenwald in Costa Rica vor weiterer Zerstörung zu bewahren. Die Truppe ist zu einer echten Organisation aufgestiegen, die bereits große Flächen vor der Rodung und anderer Schädigung bewahren konnte, und auch die Erlöse aus dem Verkauf des offiziellen Debüts sollen zu hundert Prozent in das grüne Projekt investiert werden, das Demercastel und seine Kollegen ins Leben gerufen haben. Eine ehrbahre Sache, aber eben nicht nur des erwähnenswerten Zweckes wegen so wichtig. Denn auch musikalisch kann die Truppe auf "Army Of Trees" so manchen Stein versetzen, weil sie frei von jeder Schublade eine kunterbunte Mischung aus alternativen Rocksounds, postmetallischen Arrangements und corerelevanten Modern-Metal-Fragmenten kreiert hat. Und die strotzt am Ende nur so vor langlebigen Hits, deren Chorus vielleicht nicht immer im ersten Moment zu greifen ist, auf weitläufige Sicht jedoch solche Brandnarben hinterlässt, dass die Erinnerung sehr, sehr lange bestehen bleibt.
Man weiß daher auch gar nicht so recht, wo man bei diesem Album anfangen soll: Sind es nun die nahezu Metalcore-affinen Strukturen in eher brachialen Stücken wie 'Black Rock Heart' und 'The Last Howl', deren melodischer Unterbau sofort vom Hocker reißt? Will man sich lieber von den feinen Melodiebögen straighter Stücke wie 'Ruling Queen' oder 'Addicted' mitreißen lassen? Ist es dann doch eher die dezente PLACEBO-Note mit ihrer progressiven Rahmenuntermalung in 'No Remedy' und 'Army Of Trees'? Oder kann man sich darauf einigen, dass hier das Gesamtpaket überwältigend schön ist, die dicken Grooves den Hintern kicken oder einfach die Vielseitigkeit all dessen überzeugt? Meines Erachtens ist nämlich genau das der Fall, und angesichts einiger namhafter Akteure wie Dirk Verbeuren (MEGADETH), die SAVAGE LANDS nach Kräften unterstützen und auch für den hohen handwerklichen Qualitätsstandard sorgen, kann man auch sicher sein, dass Vielseitigkeit und Performance auf einem extrem hohen Level sind. Ja, "Army Of Trees" führt in viele Richtungen, lotet das Spektrum immens weit aus, verliert sich aber in keinem Augenblick in den sehr hohen Ansprüchen des Songwritings, sondern kommt in den entscheidenden Augenblicken sofort auf den Punkt und landet in der Folge auch zen Volltreffer. Die gute Sache bleibt das zentrale Thema, aber die hohe Qualität verleiht dem Ganzen dann auch die entsprechende Glaubwürdigkeit. SAVAGE LANDS ist auf jeden Fall zu unterstützen und zahlt den hoffentlich ausgiebigen Support mit einer satten Ladung richtig cooler Songs zurück. Geiles Ding!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes