SAVAGE MESSIAH - Insurrection Rising
Mehr über Savage Messiah
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 07.09.2009
- Insurrection Rising
- Corruption X
- In Absence Of Liberty
- The Serpent Tongue Of Infinity
- Vigil Of The Navigator
- Enemy Image (Dehumanization)
- Silent Empire
- The Nihilist Machine
- He Who Laughs Last
Tatsächlich: Auch auf der Insel wird heute noch Thrash Metal gespielt!
SAVAGE MESSIAH sind der leibhaftige Beweis dafür, dass auch in der britischen Heavy-Metal-Szene immer noch traditionelle Werte gepflegt werden. Die einst unter dem namen HEADLESS CROSS firmierende, mittlerweile an einigen Positionen umbesetzte Kapelle um Frontmann und Lead-Gitarrist Dave Silver ist zwar kein Relikt der NWoBHM - und das ist sicher auch gut so - ist im klassischen Edelstahl aber durchaus firm. Wer nun jedoch glaubt, "Insurrection Rising" sei ein typischer Power-Metal-Release, sieht sich getäuscht. Das Quartett setzt nämlich auf melodischen Thrash Metal mit leichtem Bay-Area-Einschlag - und einer deutlichen, nie zu leugnenden Vorliebe für TESTAMENT.
Bereits im Opener fühlt man sich von Silver überrumpelt. Die Arbeit an der Sechssaitigen und auch der Gesang erinnert an Alben wie "Practice What You Preach" und "The New Order", unter anderem weil der Sänger seine Vocals ähnlich melodisch vorträgt wie Chuck Billy. Aber auch einige Nuancen des 90er-MEGADETh-Sounds sind zu erkennen, zumindest in den flotteren Tracks. Und damit haben sich SAVAGE MESSIAH zwei beachtliche Referenzen herausgesucht, die an sich sehr populär sind, aber dennoch (vielleicht aus Respekt?) nie so recht als Inspirationsquell durchschimmern.
Andererseits gehen die Briten ein hohes Risiko ein; Songs wie 'Enemy Image', 'The Nihilist Machine' und ganz besonders 'Insurrection Rising' sind so stark an den LEGACY-Nachfolger angelehnt, dass man die Band mancherorts sogar für ein gutes Duplikat halten könnte. Im Titeltrack jedenfalls sind die Paralleln etwas überspitzt, was natürlich zweierlei Schlüsse zulässt. Aber entgegen aller Befürchtungen setzen sich SAVAGE MESSIAH im Folgenden nicht in die Nesseln und verwandeln ihr Debüt in eine TESTAMENT-Cover-Scheibe. Stattdessen baut man den melodischen Teil der Kompositionen peu a peu weiter aus. Gerade die schnelleren Stücke auf "Insurrection Rising" bestechen mit einer hervorragenden Arbeit an den doppelt besetzten, sich häufig duelleirenden Lead-Gitarren. Aber auch die im Midtempo gehaltenen Stücke zünden dank ihres größtenteils eingängigen Unterbaus und beißen sich relativ flott in den Gehörgängen fest - womit auch die sehr dezente Parallele zur "Youthanasia"-Periode von Mustaine und Co. geklärt wäre.
Letzten Endes ist "Insurrection Risng" aber gerade deswegen so gut, weil die Scheibe dem Hörer nicht viel abverlangt, aber dennoch einen gewissen Anspruch für sich verbuchen kann. Die Musiker sind technisch makellos, die Songs voller Rafinesse arrangiert, das Ganze aber insgesamt dennoch sehr leicht nachvollziehbar und wegen der ausbleibenden Aggressionen auch nicht auf Teufel komm raus brutal. Es ist sympathisch und auch wirklich gut, was Dave Silver und sein Team hier fabrizieren. Und gerade wenn man die ersten Tage der TESTAMENT-Karriere liebt, gibt es keine berechtigte Ausrede, diese Scheibe nicht in die Sammlung zu stellen!
Anspieltipps: Corruption X, Enemy Image (Dehumanization), The Nihilist Machine
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes