SAVATAGE - Commissar (Single)
Über 3 Jahre dauerte die Wartezeit der Fans auf das nun bald erscheinende "Poets And Madman" der Bombastmetaller SAVATAGE. 3 Jahre Wartezeit, das bedeutet aber auch, daß von Jahr zu Jahr, von Ankündigung zu Ankündigung die Erwartungshaltung gegenüber dem neuesten Geniestreich steigt. Und gerade das wird wohl der neuen Platte auch zum Verhängnis werden. Hinzu kommen noch die Weggänge von Al Pitrelli und Zak Stevens, die gerade den Sound der letzten Alben maßgeblich mitbestimmten. So erwarten die alten SAVATAGE Fans ein Album welches "The Hall Of The Mountain Kings" erreicht, während die neueren SAVATAGE Fans eher Musik wie auf der "The Wake Of Magellan" erhoffen. Es wird schwer werden für SAVATAGE soviel steht fest.
Nun aber erstmal zu der Vorabsingle "Commissar".
Auf der Single sind 3 Songs vertreten. Zum einen wäre da "Commissar" ein episch hymnenhafter von Klassik durchtränkter Song, sowie "Drive" welcher wesentlich rockiger gehalten wurde und das Gitarrensolo "Voyage" welches von Al Pitrelli beigesteuert wurde.
Fangen wir mal mit "Commissar" an. Dem klassischen Piano Intro folgen fette, tiefe Riffs. Der Song fängt so langsam an bombastisch zu werden und The Mountain King himself - Jon Oliva - singt frei nach Orff im Wechsel mit bombastischen Chören die Einleitung des Songs. Danach folgt der erste Verse, der in der unvergleichbaren Art von Jon wiedergegeben wird. Seine Stimme klingt nicht mehr so hoch wie früher, hat aber trotz nicht an Kraft verloren. Verfeinert wird das Ganze mit SAVATAGE-typische Gitarrenspielereien ,die einen vollkommen wegblasen. Von der Heftigkeit des Songs kommt er gut an die alten Alben heran, versprüht jedoch nicht ganz deren Flair.
"Drive" spricht eigentlich schon im Titel aus was einem erwartet. Drive ist ein schneller, fetter Song ohne Bombast und Schnörkel, sozusagen ein Rockkracker. Zuerst wirkt er gegen das wesentlich bombastischere "Commissar" wie ein sehr schlichter, ja fast schwacher Song, gefällt von Durchlauf zu Durchlauf aber wesentlich besser. Jons Stimme kommt gerade beim Intro des Songs leider nicht gut weg, man hört deutlich, daß sie unter den Jahren gelitten hat - Leider!
"Voyage" ist ein reines Gitarreninstrumental, welches sehr an "Black Mountain Side" von Led Zeppelin (1969) erinnert. Die 2.26 Minuten sind sehr ruhig gehalten, die Gitarre ist unverzerrt und das Stück erinnert in keinster Weise an Metal. Es ist einfach ein schönes ruhiges Stück, welches die Freunde von ruhiger Gitarrenmusik erfreuen dürfte.
Abschließend bleibt zu bemerken, daß SAVATAGE mich mit den 3 Tracks schon wahnsinnig heiß auf das "Poets And Madmen" Album gemacht haben. Allen Unkenrufen zum Trotz, SAVATAGE is back, und auch wenn Jon nicht mehr so singt wie zu seinen besten Zeiten, die 3 Songs sind wahrlich gelungen.
P.S.: lasst euch nicht von den negativ Schlagzeilen verwirrt machen, die Erwartungshaltung bei manchen Leuten ist einfach ins Unermessliche gestiegen. Und Jon hat halt nun mal seine Stimmbander kaputt gesungen, sonst hätte SAVATAGE Zak Stevens damals ja auch nicht als Sänger verpflichtet. Ich für meinen Teil freue mich, mal wieder ein neues Album mit Jons Stimme zu hören.
Anspieltips: "Commissar", "Drive"
- Redakteur:
- Georg Weihrauch