SAVIOURS - Accelerated Living
Mehr über Saviours
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Kemado (rough trade)
- Release:
- 30.10.2009
- Acid Hand
- We Roam
- F.G.T.
- Livin’ In The Void
- Burnin’ Cross
- Slave To The Hex
- The Rope Of Carnal Knowledge
- Apocalypse World Split
- Eternal High
Die breite Schulter des Rock & Roll!
Space Rock punkig serviert, mit 70's-Vibes aufbereitet und dreckig produziert: Bei den SAVIOURS gibt es nicht sonderlich viele Regeln. Doch eine besagt: Liebe die Garage, oder steig' aus! Auf ihrem neuen Album "Accelerated Living" entpuppt sich die bis dato noch relativ unbekannte Truppe als moderne Form des frühen Punk 'n' Rolls, als räudig-verrohte Jam-Rock-Kapelle, als die THE CLASH-Version des alten SABBATH-Sounds und schließlich als progressiverer Nachfolger von Bands wie THE STOOGES und MC5.
Die stilistische Vielfalt im ziemlich fiesen Gitarrensound der SAVIOURS ist beeindruckend, die propagierte Verrohung der eingefahrenen Songstrukturen nicht weniger. Doch die Ernte fährt die Band in erster Linie mit ihrem mitreißenden Drive ein, der sich sowohl in den Riff-lastigen Tracks in den Vordergrund drängt, als auch in den punkigen Anfangsnummern, bei denen hin und wieder sogar eine Thrash-Gitarre wahrzunehmen ist. Einen solch gemeinen Bastard, wie ihn die Band in 'Acid Hand' auffährt, erlebt man vor dem Hintergrund, dass dennoch alles kontrolliert und planvoll erscheint, jedenfalls nicht alle Tage. Und wenn dann auch noch ein solch rauer, spaciger Jam möglich ist, wie ihn der Vierer im trocken-coolen 'Livin' In The Void' präsentiert, muss man sich nicht wundern, dass die SAVIOURS bereits als Insider-Lieblinge gehandelt werden.
Andererseits wird "Accelerated Living" definitiv nicht jedermanns Sache sein, da die Platte trotz aller spontanen Gefühlsausbrüche und Eruptionen in einem gewissen Maß experimentell erscheint und sich tunlichst vor Hooklines und dergleichen schützt. Es ist ein Heavy-Rock-Feuerwerk mit allerhand unterschiedlichen Brennstoffen, ein Chamäleon, das nichtsdestotrotz die Basis hält, aber eben immer wieder wandelbar ist. Insgesamt ist es aber aber dennoch eine homogene Scheibe, die sich in erster Linie durch ihren außerordentlich dreckigen Sound definiert. Doch egal wie man es am Ende dreht: "Accelerated Living" ist durchaus ein Titel auf der musikalischen Überholspur. Bis zu einem bestimmten Punkt revolutionär und anders, aber schließlich doch mit bekannten Potenzmitteln ausgestattet, die schließlich einen verlässlichen Anker legen. Reinhören lohnt sich also, kostet zwar ein wenig Geduld, zahlt sich dann aber gleich doppelt aus.
Anspieltipps: Livin' In The Void, The Rope of Carnal Knowledge, Eternal High
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes