SCAR SYMMETRY - The Singularity (Phase I - Neohumanity)
Mehr über Scar Symmetry
- Genre:
- Melodic Death Metal/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 03.10.2014
- The Shape Of Things To Come
- Neohuman
- Limits To Infinity
- Cryonic Harvest
- The Spiral Timeshift
- Childern Of The Integrated Circuit
- Neuromancers
- Technocalyptic Cybergeddon
Unverkennbarer Sound, einzigartige Songs.
SCAR SYMMETRY mischt schon seit 2004 die Szene auf, seit ihrem letzten Album, "The Unseen Empire", sind tatsächlich bereits drei Jahre ins Land gestrichen. Höchste Zeit also für Album Nummer 6, "The Singularity (Phase I – Neohumanity)". Übrigens das erste Werk einer Albumtrilogie. Anscheinend waren die Schweden um die beiden Sänger Lars Palmqvist (Klargesang) und Roberth Karlsson (Growls/Shouts) nicht untätig.
Lyrisch geht es thematisch in Prinzip um einen alten Schuh, frisch aufgepeppt: Mensch gegen Maschine, gegen Klone, Cyberkrieg und anschließendem Cybergeddon. Aber auch ohne in die Story einzutauchen, überzeugt "The Singularity" auf ganzer Spur. Mehr noch: SCAR SYMMETRY zelebriert den unverkennbaren Sound aus Progressive, Melodic Death und Modern Metal so überzeugend wie nie. Das Songmaterial ist erstklassig und hat einige Asse im Ärmel. Denn SCAR SYMMETRY schöpft anno 2014 alle Extreme aus: Einerseits aggressiver als zuvor, andererseits eingängiger denn je, lebt das Album vor allem von den gegensätzlichen Stimmfarben Karlssons und Palmqvists: Der Klargesang ist sehr melodiös (mit Hang zum Kitsch), beißt sich in den Ohren fest und lässt nicht locker, die markanten Growls hingegen erschüttern alles, was heilig ist. Das Album spielt mit diesen Ambivalenzen und markiert genau dabei seinen Reiz. Auch die mehrstimmigen und choralen Ansätze fallen äußerst positiv auf.
Wer SCAR SYMMETRY kennt, weiß, dass die Band aber nicht nur von den Gesängen lebt, sondern auch noch eine unverkennbare Instrumentalabteilung bietet. Die Riffs Per Nilssons sind allesamt oberstes Regal ('Limits To Infinity'!), die Solis schmiegen sich vorbildlich den Songs an, dazu gibt es einige Knobelparts, die aber nie zu ausufernd sind. Es gibt auch immer wieder Keys zu hören, die die Songs aber nie zukleben, sondern die düstere und doch hoffnungsvolle Atmosphäre ergänzen.
Der Kracher kommt gleich zu Beginn: 'Neohuman' erhöht mit treibenden Grooves und Gesängen den Blutdruck, die Entwicklung über die fast neun Minuten zeugt von großem Können. Zugegeben, der Opener ist bereits der deutliche Höhepunkt, aber einen Ausfall kann ich über die weiteren sieben Tracks nicht ausfindig machen. Vor allem das zehnminütige Finale 'Technocalyptic Cybergeddon' schießt ein Feuerwerk sondergleichen ab.
"The Singularity (Phase I – Neohumanity)" macht nachhaltig Spaß und zeigt SCAR SYMMETRY von einer sehr reifen und selbstbewussten Seite. Altfans, die den ursprünglichen Sänger Christian Älvestam vermissen, werden natürlich weiterhin rummosern, allen anderen ist der Kauf nachdrücklich empfohlen. Warum dann "nur" acht Punkte? Weil ich gerne einen weiteren Kracher wie 'Neohuman' gehört hätte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke