SCARLETH - Vortex
Mehr über Scarleth
- Genre:
- Melodic / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- ROCKSHOTS Records
- Release:
- 15.11.2019
- Feel The Heat
- No Return
- Be What You Are
- Passion
- No More Letters
- Guardian Angel
- Escape From You Embracce
- Ostannya Zorya
- Pain Is My Name
- Final Curtain
- Break The Chains
Alles neu, alles viel und (fast) alles gut!
"The Silver Lining", das zweite und bisher letzte Album (aus 2015) der ukrainischen Bande SCARLETH wurde auf unseren Seiten wohlig aufgenommen. Und wenn unser Underground-Epic-Metal-Maniac Raphael mal eine Symphonic-Metal-Scheibe mit Frauengesang lobt, dann muss die ja toll sein (zum Review). Der neue Schlag "Vortex" ist nun auch mein Erstkontakt mit der Band. Hier hat sich allerdings seit 2015 vieles geändert, denn nur noch Gitarrist Viktor Morozov ist aus dem alten Line-Up übrig. Die Frontdame hört nun auf den Namen Ekaterina Kapshuk und ihre Stimme gefällt mir sehr, erinnert sie mich doch stark an Capri von AMBERIAN DAWN, wenn auch mit einem etwas metallischerem Vibe. Im Einklang damit lässt SCARLETH - im Gegensatz zu manchen anderen Genrekollegen - die Gitarren schön vordergründig klingen, so dass die Ukrainer jederzeit als Metalband erkennbar sind.
Ohne die alten Songs zu kennen, würde ich auf Basis von Kollege Päbsts Beschreibung schätzen, dass SCARLETH auf "Vortex" ein wenig kompakter geworden ist. Kaum ein Song geht länger als fünf Minuten. Und ein Album, das viele verschiedene Stile mixt, höre ich hier auch nicht unbedingt. Für mich auffallend ist eher, dass die Band insgesamt auf einem technisch sehr hohen Niveau spielt. Sie zockt jede Menge zapfiger Passagen und bewahrt sich trotzdem eine gewisse spielerische Leichtigkeit. Vor allem die wahnwitzigen Gitarrensoli sind immer wieder ein Staunen wert. Ich empfehle hier als Beispiel den orientalisch angehauchten Song 'Passion' - das ist schon beeindruckend dargeboten, so dass ich schon wieder an die Finnen AMBERIAN DAWN denken muß, bevor diese zu einer seichten Pop-Metal-Band mutiert sind.
Allerdings hatte AMBERIAN DAWN damals etwas, was mir bei SCARLETH ein wenig fehlt: die sich im Ohr festbeißenden Hooklines. So richtig wollen sich die Songs von "Vortex" nicht in meinem Gehör einnisten. Zudem habe ich mit zunehmender Laufzeit das Gefühl, in SCARLETHs Musik mit Information überfrachtet zu werden. Vieles geschieht gleichzeitig und die Musik kann gar nicht so richtig atmen, wenn immer wieder schnelle Riffs auf komplexe Rhythmen und extrem verspielte Keyboards treffen. Nichtsdestotrotz ist "Vortex" ein von vorne bis hinten gutes, modern produziertes Album, dem man sicher ein bisschen Zeit geben muß. Nur eines, liebe SCARLETH, reimt bitte nie wieder "fire" auf "desire", wie bei 'Guardian Angel'. Das ist genauso schlimm wie 'Smoke On The Water' zu covern. Nein. Schlimmer.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker