SCHANDMAUL - Traumtänzer
Mehr über Schandmaul
- Genre:
- Mittelalter/Folk Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- F.A.M.E. Recordings
- Release:
- 28.01.2011
- Traumtänzer
- Der Alchimist
- Auf hoher See
- Hexeneinmaleins
- Bis zum Morgengrauen
- Die Rosen
- Schwur
- Pakt
- Der Anker
- Geas Traum
- Assassine
- Halt mich
- Des Dichters Segen
- Mein Lied
Nichts wirklich Neues, dafür aber wirklich nett - so präsentieren sich die Mittelalter-Rocker mit ihrem aktuellen Album, das bereits Platz 4 der Media Control Charts erklommen hat.
Ein sattes Paket mit vierzehn Tracks bieten SCHANDMAUL mit ihrem siebten Studio-Album "Traumtänzer" auf, das in Punkto Eingängigkeit tatsächlich reichlich aufzubieten hat.
Schon das Cover-Artwork ist künstlerisch gestaltet. Es zeigt die Bandmitglieder in einer Gegenlichtaufnahme, die nur ihre charakteristische Silhouette erkennen lässt. Das Sonnenlicht suggeriert träumerische Leichtigkeit – eben Traumtänzerei.
Der Opener ist dann auch das Titelstück der Scheibe, das sogleich zu erkennen gibt, dass SCHANDMAUL sich stilistisch treu geblieben sind. Der bisherige Folkeinschlag ist immer noch Stil prägend und gibt den Songs die gewünschte Leichtigkeit, die durchgängig die Stimmung der einzelnen Titel ausmacht. Es finden sich aber auch Passagen, die der folkloristischen Stimmung nachdenkliche Nuancen entgegenhalten. 'Der Alchimist' ist so ein Stück, bei dem Thomas Linder mit seinem Sprechgesang in der letzten Strophe ein überraschendes Gäsneshaut-Feeling hervorruft.
Mit 'Auf hoher See' geht es dann aber in der bekannt unbekümmerten Weise weiter, die immer wieder ganz besonders von Birgit Muggenthaler-Schmacks Flötenspiel hervorgerufen wird.
Textlich haben SCHANDMAUL dieses mal hinzugewonnen. Mit 'Bis zum Morgengrauen' und 'Die Rosen' haben Anna Kränzlein und Thomas Lindern zwei wunderschöne, metaphorische Texte erdichtet, die mit ihren sprachlichen Bildern einmal mehr zum Träumen einladen. Insgesamt liegt der thematische Schwerpunkt der Scheibe diesmal doch beim romantischen Liebeslied. Hier gelingt es der Band aber, ohne klebrig peinliches Süßholzgeraspel auszukommen. Für den deutschsprachigen Hörer zählt das viel, wenn man sich dem Textverständnis nicht entziehen kann.
Kritisch anzumerken wäre, dass das Klangwerk trotz eingängiger Melodien und anrührender Texte im überwiegenden Maße im gleichen Stimmungsmodus dahin plätschert. Den darüber hinaus sich deutlich absetzenden Reißer findet sich mithin nicht.
Insgesamt lautet das Fazit zum "Traumtänzer" dennoch: Alles beim Alten. So sieht es ja auch die Band selbst, die sich im Innendeckel des Booklets die Frage, was anders sei, selbst beantwortet: "Eigentlich nix – es ist 100 Prozent Schandmaul"
So ist's.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Erika Becker