SCREAMER (SWE) - Phoenix
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2013
Mehr über Screamer (SWE)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- High Roller Records (Soulfood)
- Release:
- 22.02.2013
- Demon Rider
- No Regrets
- Slavegrinder
- Far Away From Home
- No Sleep Til Hamilton
- Phoenix
- Mr. Noman
- Red Moon Rising
- Lady Of The River
Die jungen, wilden Schweden zeigen sich auch von ihrer zarten Seite.
Schweden ist fruchtbares Land für traditionellen Metal, das wissen wir spätestens seit HAMMERFALL. In den letzten Jahren wuchs dort eine neue Generation an stählernen Pflänzchen heran, von denen SCREAMER eines der jüngeren sind.
Als man im Jahre 2011 mit dem Debüt "Adrenaline Distraction" an die Öffentlichkeit ging, tat man dies im Schatten von ENFORCER oder STEELWING, die sich bereits einige Aufmerksamkeit erspielen konnten. Und dennoch ließen SCREAMER direkt aufhorchen, denn ihre Mischung aus typischem Heavy Metal der Achtziger mit einem Schuss Rock'n'Roll trug eine ganze Reihe toller Früchte. Den Lohn erntete man im letzten Sommer mit einer Tour im Vorprogramm von BULLET, bei der man auf ganzer Länge überzeugen konnte. Und nun treibt man mit "Phoenix" weitere Blüten, die in teilweise neuen Farben erstrahlen.
Die Basis ist nach wie vor klassischer Metal mit ein paar rockigeren Elementen, doch dieses Mal wurden einige melancholischere Schattierungen zum Gesamtsound hinzugefügt, die Siebziger blitzen häufiger durch als noch auf dem Erstling.
Zunächst knüpft man mit dem Opener 'Demon Rider' aber genau da an, wo man aufhörte: Straight nach vorne wird gerockt, der Refrain ist eingängig und kommt mit ein paar schwungvollen Shouts daher. Bereits hier fällt jedoch der sehr natürliche Sound, insbesondere beim Schlagzeug, auf und man hört jedes Instrument zu jeder Zeit deutlich heraus. Auch die folgenden Lieder sind eher flott gehalten, zeigen aber bereits teilweise die melancholischere Seite der Band, die sie von anderen jungen Traditionskapellen absetzt.
Bei 'No Sleep Till Hamilton' wird dies dann überdeutlich. Hier wird auch erstmals das Tempo merklich gedrosselt und man stampft, anstatt zu galoppieren. Die schönen zweistimmigen Gitarren und der tolle Gesang machen diesen Song zu einem echten Highlight. Anschließend wird es wieder flotter und rockiger, der Titelsong könnte so auch auf dem Debüt der Band stehen.
Mit 'Mr. Noman' hat sich dann leider ein etwas schwächerer Song auf das Album geschlichen. Auch hier gibt es wieder etwas gedämpftere Töne zu hören, bevor das Lied in der zweiten Hälfte noch Fahrt aufnimmt. Doch beide Teile wirken etwas ratlos, der Refrain zündet nicht und es bleibt das Gefühl, dass hier mehr drin gewesen wäre. Mit 'Red Moon Rising' gibt es noch einen flotten aber auch etwas blassen Song zu hören, bevor mit 'Lady Of The River' das Highlight und gleichzeitig der Rausschmeißer des Albums ansteht. Episch und emotional sind zwei Worte, um dieses Meisterwerk zu beschreiben, deutliche Verbeugungen vor DEEP PURPLE und DIO sind hier zu vernehmen und der Sänger brilliert auf das vorzüglichste. Wenn dieser Song ein Vorgeschmack auf die weitere Entwicklung von SCREAMER ist, steht uns in Zukunft noch großes bevor.
Bis dahin gibt es mit "Phoenix" aber ein gutes bis sehr gutes Album für alle Freunde klassischen Heavy Metals zu hören und die Empfehlung die Band unbedingt live zu begutachten.
Mehr zu diesem Album:
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst