SCUM OF THE EARTH - Blah ... Blah ... Blah ... Love Songs For The New Millenium
Mehr über Scum Of The Earth
- Genre:
- Industrial Rock
- Label:
- S.A.D. Music / Eclipse
- Release:
- 08.08.2005
- I Am The Scum
- Bloodsuckinfreakshow
- Get Your Dead On
- Little Spider
- Murder Song
- Al Targirl 13
- Pornstarchampion
- Nothing Girl
- Devil Made Me Do It
- Give Up Your Ghost
- Beneath The Living
Als ROB ZOMBIE seine musikalischen Tätigkeiten aufgab, um Comictexter und Regisseur zu werden, musste Riggs, sein langjähriger Gitarrist, eine neue Beschäftigung finden. Er konnte ja nicht wissen, dass ein Comeback mittlerweile wieder anvisiert ist. Kurzerhand gründete er seine eigene Band SCUM OF THE EARTH, die außerdem noch aus alten Weggefährten seiner musikalischen Laufbahn besteht, um das erste Album "Blah ... Blah ... Blah ... Love Songs For A New Millenium" aufzunehmen.
Der Titel ist NICHT Programm: Liebessongs? Nur die Texte drehen sich um ein ziemlich durchgekautes Lyrics-Thema, denn Riggs erzählt von seinen gescheiterten Lieben, die seiner Ansicht nach schon anfangs dem Ende geweiht seien. Musikalisch ist das Ganze ziemlich interessant ausgefallen: Aggressive Gitarren treffen auf HC-Drums, Rapvocals wechseln sich mit düsteren Gesangspassagen ab, hier und da wirkt diese Mixtur auch melodisch. Klar, was hier versucht wird, darzustellen, ist im Endeffekt auch nichts anderes als ROB ZOMBIE mit seiner Band zu Stande bringt beziehungsweise gebracht hat: rockiger Industrial Metal (bzw. metalliger Industrial Rock). Kein Wunder, Riggs schrieb die Songs schon lange, bevor ROB ZOMBIE eine Pause eingelegt hatte.
Es fällt auf, dass die Songs rockig und geradlinig geschrieben wurden, sie sollen Spaß verbreiten. Doch der düstere, dreckige Rockansatz stimmt nicht immer mit der manchmal partyorientierten Mucke überein, genauso wenig wie die Texte zur Musik passen. Der größte Gegensatz ist aber mit Abstand die Refrain-Ausarbeitung, in der auffällig unmelodiös gesungen wird, die Gitarren aber relativ harmonisch und harmlos zu Werke gehen. Riggs scheint die Gegensätze zu lieben; dass dabei nicht immer solche Hammersongs wie 'I Am The Scum' sondern auch Ausfälle à la 'Little Spider' zu verzeichnen sind, dürfte deswegen recht einleuchtend sein.
Der Hauptgrund, wieso ich mit SCUM OF THE EARTH nur teilweise warm werde, sind die öfters vorkommenden, nervenden, dissonanten Gesangslinien, die einfach zu stark polarisieren, außerdem sind diese RAMMSTEIN-Beats auch nicht gerade zuträglich. Riggs hat den gemeinsamen Nenner des Albums bei weitem nicht gefunden. Wobei die Gegenfrage gestellt werden muss: Wollte er überhaupt einen?
Andererseits ist es doch absolut erwähnenswert, wenn Musiker versuchen, nicht mit dem Strom zu schwimmen und ihre eigene Nische suchen. Letztere existiert allerdings spätestens seit ROB ZOMBIE ... Ergo: Fans dürfen zugreifen, der Rest sollte aufmerksam reinhören.
Anspieltipps: I Am The Scum, Altargirl 13, Give Up Your Ghost
- Redakteur:
- Christian Hubert