SEBASTIAN HARDIE - Blueprint
Mehr über Sebastian Hardie
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 13.04.2012
- I Wish
- Vuja De
- Art Of Life
- I Remember
- Another String...
- Shame
Australiens einst erste Symphonic-Rock-Band
Eine altbekannte Geschichte? SEBASTIAN HARDIE (die Band heißt so ohne ein Mitglied gleichen Namens zu haben - PK) gehörten in den mittleren 70ern zu den aufstrebenden Bands im Prog-Rock-Sektor, überzeugten auf ihren beiden Platten "Windchase" und "Four Moments" mit einem symphonischen Sound, der stark an Szene-Koryphäen wie YES angelehnt war, zerstreuten sich anschließend jedoch wieder in alle Winde. Erst 1994 kam es zu einer einzigartigen Comeback-Show, die auch gleich für das Live-Album "Live IN LA" festgehalten wurde. Doch erneut wiederholte sich die Episode: SEBASTIAN HARDIE waren noch nicht bereit, den nächsten Schritt zu gehen und ins Studio zurückzukehren. Dem erneuten Comeback 2003 folgte schließlich dann doch noch der Entschluss, wieder ernsthaft mit der Band weiterzuarbeiten. Es dauerte allerdings trotzdem noch neun weitere Jahre, bis "Blueprint" endgültig fertiggestellt war.
Für diese lange Vorbereitungszeit ist der dritte Silberling jedoch keine allzu spektakuläre Platte. SEBASTIAN HARDIE untermalen ihren gitarrenlastigen Sound mit vielen sphärischen Passagen, die von Keyboards und sehr entspannten Arrangements getragen werden, vergessen dabei jedoch, in den gut verteilten Breaks ein paar Akzente zu setzen. 'I Wish' und 'Vuja De' fußen bereits in der Anfangsphase auf butterweichen Harmonien, gehen angenehm durchs Ohr, sind aber in ihrer grundsätzlichen Aufmachung zu unscheinbar. Das semi-balladeske 'I Remember' zeigt dementgegen wenigstens ein paar mitreißende Gefühlsregungen, von denen man sich in dem teils recht instrumental verliebten Treiben der Australier definitiv mehr wünschen würde. Auch das rockige 'Another String...' gefällt mit diversen Blues-Licks, kann ich stilistisch aber nicht so recht festsetzen. Die Unentschlossenheit, auch mal ein Riff geltend zu machen, spiegelt sich jedoch in nahezu allen Nummer wieder und ist wohl einer der entscheidenden Schwachpunkte von "Blueprint". Etwas mehr Mut zu unkonventionellen Wendungen wäre erwünscht und könnte dem teils etwas langatmigen Songwriting ein paar frische Impulse einverleiben. Das kompakte Abschlussstück 'Shame' befriedigt zwar noch einmal, doch so ganz gefällig, geschweige denn aufregend ist auch dieser Song nicht. Und so bleibt "Blueprint" lediglich eine nette Prog-Rock-Scheibe, die kaum fordert, dementsprechend aber wahrscheinlich auch in der Masse versinken wird. Und dies leider auch nicht ganz zu Unrecht...
Anspieltipps: I Remember, Another String...
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes