SEIMS - V
Mehr über Seims
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Birds Robe Records
- Release:
- 14.11.2025
- Double Standards
- Chaos Within A Construct
- Forever The Optimist
- Flowing Upstream
- Preoccupations
- Abandonment Is Expected
- My Memories Retain Nothing
- End's Tether
- A Moment Never Returned
Experiment gelungen.
Die Australier von SEIMS habe ich mit dem letzten Album "Four" kennengelernt. Ein experimentelles Post-Rock-Werk, das anno 2021 durchaus Eindruck hinterlassen konnte. Dass ich danach auch den Vorgänger "3 + 3.1" erworben habe, spricht sicher für das Werk. Dummerweise sind die ersten beiden Alben kaum mehr verfügbar, sonst stünden diese mittlerweile ebenfalls im Schrank.
Bandkopf und Mulitinstrumentalist Simeon Bartholomew ist auch auf "V" wieder für fast alles verantwortlich, lediglich die Drums wurden von PLINI-Schlagwerker Chris Allison eingespielt, dazu kommen ein paar Gäste für Streicher und Blasinstrumente, sowie vereinzelt Gastgitarristen wie Mark Owen (WE LOST THE SEA) und Sam Sheumack (FANGZ). Herausgekommen ist ein vielschichtiges Album, das mit einer großen Bandbreite an Sounds punktet, die den im Promozettel verwendeten Genrebegriff Cinematic Experimental Rock durchaus mit Leben erfüllen.
So ist 'Forever The Optimist' eine traumhafte, epische Post-Rock-Nummer, verziert mit diversen Streichern und Bläsern, die wie selbstverständlich ihren Platz im Song einnehmen und wunderbare Akzente setzen. Dass man dabei eine ausufernde Geschichte in unter sechs Minuten erzählen kann, macht den Song nur besser. 'Preoccupations' hingegen ist viel aufgeregter, wirkt wie eine Verfolgungsjagd in einer "Knight Rider"-Folge, was vor allem an den Synthies liegt. Dass sich solche Bilder im Kopf ergeben, ist die größte Stärke der Musik. Wobei 'Abandonment Is Expected' mit einem Vater-Kind-Dialog auch verbal diese Bilder unterstützt. 'My Memories Retain Nothing' hält sogar Gesang parat, wobei der zwar dem Sound eine Dimension hinzufügt, aber Simeon bei allem Respekt nicht der große Barde ist.
Am Ende bin ich immer wieder überrascht, dass es "V" auf nur 38 Minuten Spielzeit bringt, weil gefühlt mehr passiert als woanders in einer Stunde und dies, ohne dass das Werk überfrachtet wirkt. Das meine ich explizit als Auszeichnung. Wer auf Post- und Experimental-Rock steht, gerät hier an ein Fundstück für die Jahrescharts. Starkes Teil.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk


