SERAPH - Hatecrusher
Mehr über Seraph
- Genre:
- Death Metal & Co.
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.01.1970
- Hatecrusher
- Doomed
- Under Control
- Depressions
- Nightmares
- Silent Tears
- Obsession
- Everlasting Hate
- Work Under Pressure
- Hell On Earth
SERAPH wurden im August 1996 von Christian Kalns (Gitarre/Keyboards/Gesang) (Ex-DYING ANGEL) und Michael Kainberger (Gitarre/Gesang) (Ex-DECORUM) gegründet, und mit Dietmar Metzek (Bass), Andreas Haas (Gitarre) und Hannes Vordermayer (Schlagzeug/Gitarre/Gesang) waren schnell geeignete Mitstreiter gefunden. Im September 1996 verließ Dietmar aufgrund musikalischer Differenzen die Band und wurde durch Manuel Inhester ersetzt. Im März 1997 bestritten SERAPH schließlich ihren ersten Auftritt im Rockhouse in Salzburg, bevor man sich Mitte 1997 auch von Andreas trennte. 1998/99 wurde dann das CD-Debüt "Strong Impressions" aufgenommen, und im April 1999 supportete die Band sogar SOULFLY. Es folgten weitere Konzerte in Österreich und Deutschland (beispielsweise das "Thrash 'til Death"-Festival mit SODOM, KREATOR, DESTRUCTION in Salzburg), bevor im Januar 2003 mit "Hatecrusher" die zweite CD folgte...
Der Titeltrack 'Hatecrusher' beginnt zunächst recht ungewöhnlich mit Didgeridoo-Klängen, doch schon bald weichen diese den tiefergestimmten Gitarren und dem treibenden Drumming. Überhaupt agieren SERAPH bei diesem Song ziemlich death-metallisch, und so passen auch die tiefen Growls hervorragend ins Bild.
Auch bei 'Doomed' kommt der Gesang sehr growlig daher, obwohl die Death-Metal-Einflüsse hier deutlich zurückgeschraubt wurden. Wie der Songtitel aber bereits nahelegt, haben sich SERAPH stattdessen beim Doom Metal bedient, was dem Groovefaktor dieses Songs nur zuträglich ist.
Bei 'Under Control' kommen zu Beginn durch das Keyboard auch noch leichte Black-Metal-Einflüsse hinzu, die aber glücklicherweise im weiteren Verlauf den kräftigen Gitarrenriffs weichen. Dadurch gewinnt dieser Song deutlich an Substanz und ist insgesamt sehr gut hörbar.
Anschließend schlagen SERAPH mit 'Depressions' wieder mehr die Death-Metal-Richtung ein - die tiefer gestimmten Gitarren schleppen sich schwerfällig durch den gesamten Song, und auch die Growls bringen sich nachhaltig in den Song ein.
Musikalisch läuft auch 'Nightmares' in eine ganz ähnliche Richtung, da sich dieses Stück ebenfalls im Midtempo abspielt und die Riffs eher schleppend ausgefallen sind. Durch den zweistimmigen Chorus und vor allem durch den gelungenen, keyboard-lastigen Instrumentalteil kann dieser Song aber deutlich besser punkten.
'Silent Tears' beginnt zunächst mit recht ruhigen Tönen und lässt gar eine Ballade erwarten, doch mit dem einsetzenden Stakkato-Riffing und -Drumming ändert sich das schlagartig. Tempomäßig bleibt dieser Song zwar verhalten, aber in punkto Groove kann sich 'Silent Tears' schon sehen lassen. Recht auffällig ist hier auch die stellenweise schräge Rhythmik, die fast schon progressive Züge trägt.
Bei 'Obsession' geben SERAPH dann wieder deutlich mehr Gas, und dementsprechend sägen sich die Gitarren durch die Landschaft. Der über weite Strecken zweistimmige Gesang sorgt für zusätzliche Power, aber auch für Eingängigkeit.
'Everlasting Hate' beginnt zunächst mit einem "spoken words"-Teil, ehe zackige Gitarrenriffs für den nötigen Drive sorgen. Im weiteren Verlauf kommen die Gitarren zwar etwas schleppender daher, doch der Heaviness schadet das nicht - ganz im Gegenteil.
Bei dem Midtempo-Stampfer 'Work Under Pressure' dominieren anschließend ebenfalls schwere Gitarrenriffs, die diesem Song den nötigen Groove verleihen. Überhaupt ist dieses Stück sehr melodisch und eingängig ausgefallen, und Vergleiche zu CREMATORY sind hier auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Den Abschluss des Albums bildet mit 'Hell On Earth' erneut ein sehr aggressiver Song. Gerade in den Strophen setzt der abgehackte Gesang sehr viel Energie frei, während der Chorus eher melodisch ausgefallen ist.
Unter dem Strich haben SERAPH also ein sehr abwechslungsreiches und damit mehr als ordentliches Album abgeliefert, das in erster Linie natürlich Death-Metal-Fans ansprechen dürfte. Da jedoch immer wieder auch Einflüsse anderer Stilrichtungen verarbeitet werden (beispielsweise Thrash Metal, Power Metal, Doom Metal), dürfen sich auch Freunde solcher Klänge gerne mal ein Bild von "Hatecrusher" machen. Schaden kann das jedenfalls nicht...
Anspieltipps: Under Control, Silent Tears, Work Under Pressure
- Redakteur:
- Martin Schaich