SERENITY (A) - Memoria - Live
Mehr über Serenity (A)
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 09.12.2022
- In Memoriam
- United
- Changing Times
- Set The World On Fire, feat. Marco Pastorino
- Broken Dreams, feat. Marco Pastorino
- Changing Fate, feat. Kathrin Raunigger
- Journeys End
- Velatum, feat. Sascha Paeth
- Souls And Sins, feat. Sascha Paeth
- Coldness Kills
- Fairytales, feat. Clémentine Delauney
- Legacy Of Tudors, feat. Clémentine Delauney
- Spirit In The Flesh, feat. Niklas Müller
- Engraved Within
- In the Name of Scotland, feat. Niklas Müller
- Lionheart
Mythen und alte schottische Legenden, musikalisch erzählt.
Das Album "Memoria - Live", aufgenommen am 27. Mai 2022 in Kufstein, im Kultur Quartier, zeigt SERENITY von einer ganz besonderen Seite. Unplugged, mit vielen Gästen, in einer besonderen Location und mit einem Publikum, das dieses Konzert sichtlich genossen, nicht mit Applaus gespart hat und sehr textsicher war, was man in diesem eher familiären Rahmen deutlich sehen und hören konnte. Die strahlenden Gesichter sprechen Bände und auch die Band ist bestens aufgelegt.
SERENITY bietet eine im wahrsten Sinne des Wortes magische Zeitreise durch die Geschichte Schottlands, begleitet von einer Vorleserin, die zu den meisten Songs passende Worte findet, um die Geschichte, die dahinter steckt, kurz zu erklären. Und so hören wir "Welcome, follow us to memoria and stories about death and legacy.", bevor Georg mit 'United' beginnt. Hier, wie bei den meisten Stücken, mit Geigen- und Flötenbegleitung und sofort direkt mit Publikumsunterstützung. Weiter geht es mit 'Changing Times', bei dem mir besonders die Akustikgitarre gefällt. Bei 'Set The World On Fire' und 'Broken Dreams' hatte Gitarrist Marco Pastorino gut gelaunt (TEMPERANCE) seinen Einsatz, auch gesanglich im Duett mit Georg. Bei der Geschichte um Francis Drake und die Spanische Armada hören wir Kathrin Raunigger mit einem bewegenden Duett-Auftritt.
Gewidmet ist dieser Abend übrigens Fabios Schwester, die kurz zuvor verstorben war und Georg bedankt sich, dass er trotzdem diesen Auftritt gemacht hat. Dazu passt natürlich das besinnliche 'Journeys End' besonders schön, insbesondere mit Fabio als Duettpartner. So bleibt es auch nicht aus, dass das Publikum laustark dem sichtlich bewegten Fabio applaudiert und immer wieder "Fabio" skandiert. Bei 'Velatum' reiht sich Sascha Paeth in die Gast-Gitarristenriege ein und dieser Song beeindruckt mich außerdem sehr mit dem wieder einmal tollen Chorgesang der Band, insbesondere von Fabio. Zu 'Souls And Sins' gesellt sich noch Gastsänger Michele Guaitoli (VISIONS OF ATLANTIS) hinzu, der auch wieder vom Publikum abgefeiert wird. Beim etwas schwermütigen 'Coldness Kills' bildet sich auch schonmal eine Gänsehaut - hatte ich schon den tollen Chorgesang von SERENITY erwähnt?
Das berührendste Duett des Abends ist für mich die wunderschöne Ballade 'Fairytales' mit der wunderbaren Clémentine Delauney (VISIONS OF ATLANTIS und natürlich Ex-SERENITY). Der nächste Gänsehautsong. Beim fröhlichen Tanzlied 'Legacy Of Tudors', ebenfalls mit Clémentine, hält es dann das Publikum nicht mehr auf den Sitzen, ebensowenig wie bei 'Spirit In The Flesh', bei dem Niklas Müller (AD INFINITUM) ordentlich die Felle bearbeitet und Fabio einmal mehr zeigt, was er gesanglich so drauf hat und dafür wieder kräftig abgefeiert wird. Ruhig und balladesk, nur mit Klavierbegleitung kommt 'Engraved Within' daher.
Tja Leute, live ist live. Mitten während der Worte der Vorleserin läuft Georg über die nicht so ganz helle Bühne, um einen Stuhl wegzustellen - warum auch immer. Nun ja, es kommt wie es kommen muss, er wirft dabei ein bisschen von der Dekoration, genauer gesagt, einen Kerzenständer, umeinander, passenderweise genau zu den Worten "somewhere in the dark". Daraufhin muss er lautstarkes Gelächter vom Publikum und ein paar launige Worte von der Chris einstecken. Auch die Vorlesedame braucht einen Moment, bis sie ihr Lachen unterdrücken kann, um den Text ein zweites Mal vorzulesen, bevor das getragene 'In The Name Of Scotland', noch einmal mit Nick an den Drums, seinen Weg antreten kann.
Mit den Worten: "Fighting for freedom is the biggest goal to reach for. And as every aerea comes to an end, the circle of memoria must also close as well. Alea iacta est." kommt die Überleitung zum letzten Song, der von Richard Löwenherz handelt: 'Lionheart', wieder mit tatkräftiger Unterstützung des Publikums.
Zum Schluss werden alle Beteiligten noch einmal vorgestellt und bekommen verdientermaßen einen wirklich frenetischen Applaus, alledings wird auch lautstark nach einer Zugabe verlangt. Ein Wunsch, der nach dem obligatorischen Schlussfoto auch erfüllt wird. Und so singen Clémentine und Georg für ein begeistertes Publikum noch einmal 'Legacy Of Tudors'. Alle auf der Bühne tanzen mit, alle mit einem Lächeln im Gesicht, auch der Kameramann kann sich wohl den einen oder anderen Tanzschritt nicht verkneifen. Ein toller Abschluss für ein wirklich gelungenes Konzert einer ausgesprochen sympathischen Band.
Es gibt auch eine digitale Version, die die Stimmung ansatzweise rüberbringt, sie ist aber kein Vergleich mit der Live-DVD! Den vollen Genuss bekommt man nur beim Anschauen, wenn man schon selbst live nicht dabei sein konnte. Da kann ich nur sagen: Schön, dass SERENITY diesen tollen Auftritt in Bild und Ton festgehalten hat.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer